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Protea lanceolata E. Mey ex Meisn.
Schmalblättrige Protea, Proteaceae - Proteagewächse, Silberbaumgewächse
Frühling-Sommerblüher, IV–X, 40–200 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Schmalblättrige Protea ist endemisch in der südlichen Kap Region Südafrikas, küstennah in Höhen bis 200 m über NN. Das Klima ist meridional, oft beeinflusst von Salzwinden des Meeres. Die Art gehört zu den Proteae die kalktolerant sind. Neben tiefen, weißen, kalkhaltigen Sanden in der Buschvegetation wächst sie auf lehmhaltigen Böden oder den felsigen Kalksteinaufschlüssen angrenzender Berge. Es sind mehrere, isolierte Populationen bekannt, die überwiegend in feuerabhängigen Pflanzengemeinschaften leben.

Protea lanceolata ist ein aufrechter, stark verzweigter Strauch bis 2 m Höhe mit jungen, rötlichen Sprossachsen. Die Blätter sind lanzettlich, weich, bis 7,5 cm lang. Von April bis Oktober erscheinen weiße, zwittrige, bis 8 cm lange Blüten an den Spitzen der Sprossachsen. In Mitteleuropa blühen die Pflanzen meist von Winter bis Frühling je nach Gewächshausbedingungen. Der Blütenkopf besitzt 2 Reihen von Hochblättern, deren untere Reihe aus grünen, kahlen, dicht überlappenden, braun geränderten Hochblättern bestehen. Die obere Reihe sind längliche, linear-lanzettliche, eiförmige, grünlich-weiße, mit rötlichen Haaren bedeckte Hüllblätter. Auf den weißen Blüten finden sich rötliche Haare. Später bilden sich rundliche, kegelartige Früchte, die viele Jahre an den Pflanzen verbleiben und oft zur Verwechslung mit der Gattung Leucadendron R. Br. führen. Diese Ähnlichkeiten ist eines der Motive für die Benennung der Gattung gewesen, siehe unten.


Abb. 1 Blütenkopf der Protea lanceolata im Botanischen Garten Bochum, 17.01.2015
Abb. 2 Kurz vor dem Öffnen elongiert der Blütenkopf von Protea lanceolata, Botanischer Garten Bochum, 17.01.2015
Abb. 3 Lanzettliche Laubblätter und Fruchtkopf der Protea lanceolata, Botanischer Garten Bochum, 17.01.2015
Abb. 4 Die rundlichen Fruchtköpfe von Protea lanceolata verbleiben lange am Strauch, Botanischer Garten Bochum, 17.01.2015
Abb. 5 Blütenkopf der Protea lanceolata, Botanischer Garten Bochum, 17.01.2015
Abb. 6 Glatte, grünliche Borke von Protea lanceolata, Botanischer Garten Bochum, 17.01.2015


Der Gattungsname Protea L. leitet sich ab vom urgriechischen Wassergott Proteus, gr. "protos" (= der Erste). Später wurde dieser vom Kult Poseidons verdrängt. Das Benennungsmotiv dürfte in der Fähigkeit des Proteus begründet sein, durch Gestaltwandel verschiedene Erscheinungsformen anzunehmen. Diese Fähigkeit spiegelt sich in der Familie der Proteaceae wider, deren Namensgeber Protea ist: eine Familie mit mehr 1.400 Arten und über 60 Genera mit einem enormen Formenreichtum. Das Art-Epitheton lanceolata stammt von lat. "lancea" (= Lanze), zu "lanceolatus" (= schmallanzettlich) und beschreibt die Form der Laubblätter.

Protea lanceolata ist eine sehr hübsche Protea, die sich gut im kühlen Wintergarten halten lässt. Sie ist sehr robust und toleriert kalkhaltigen und sandigen Boden, was die relativ problemlose Kübelhaltung erklärt. Zudem bleibt sie eher klein, auch wenn sie in wenigen Jahren schon die Endgröße von kaum mehr als 2 m im Gewächshaus erreicht.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Protea lanceolata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/protea-lanceolata.html am Tg.Mo.Jahr.