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Pseudosasa japonica (Siebold & Zucc. ex Steud.) Makino ex Nakai
      Basionym: Arundinaria japonica Siebold & Zucc. ex Steud.
      Synonym: Sasa japonica (Siebold & Zucc. ex Steud.) Makino
Pfeil-Bambus, Metake-Bambus, Poaceae - Süßgräser
Meist hapaxanther Blüher (nur einmal blühend, dann absterbend), 2–4(–5) m hoch, immergrün, mehrjährig

Der Pfeil-Bambus ist ein mittelhoher Bambus aus Japan und Korea. Aus China sind nur Bestände in Kultur bekannt. Die Halme haben einen Durchmesser von 1,5 cm, wachsen aufrecht, gelegentlich überhängend und nickend, sind gelb-grün, mit gestreckten Internodien, die leicht gefurcht sind, manchmal bräunlich gesprenkelt mit einem bereiften oder wachsartigen Ring unterhalb der Nodien (Knoten). Die Knoten sind leicht erhaben und weisen eine große Narbe der abgefallenen Blattscheiden auf. An jedem Knoten findet sich gewöhnlich 1 Zweig ohne basale Seitenäste. Die Halmscheiden persistieren oft lange, sind bis 25 cm lang. Die Blätter sind 15–37 × 1,5–5 cm groß, kahl, oberseits grün bis graugrün und unterseits dunkelgrün.

Vom Pfeil-Bambus existieren jede Menge Sorten in Kultur, die sich in der Halm- und Blattfärbung unterscheiden. Beispiele wären 'Variegata' mit weißen Streifen auf den Laubblättern, 'Purpurascens' mit rötlichen Halmen und Laubblättern oder 'Akebonosuji' mit gelblichen und weißen Streifen auf den Blättern. Eine botanische Varietät ist die var. pleioblastoides Muroi mit 3 Zweigen je Knoten, wie es gewöhnlich in der Gattung Pleioblastus Nakai zu beobachten ist.


Abb. 1 Pflanze einer Pseudosasa japonica im Schatten eines Hainsimsenbuchenwalds bei Loope im Aggertal, aus Ansalbung, 01.11.2016, 242 m, 50° 59' 13 N, 07° 20' 43 O
Abb. 2 Laubblätter der Pseudosasa japonica an halbschattiger Stelle im Botanischen Garten Wuppertal, 21.12.2016
Abb. 3 Pflanze der Pseudosasa japonica mit winterlicher Reisigabdeckung auf dem Luisenplatz in Potsdam, 07.01.2019


Der Gattungsname Pseudosasa Makino wurde aufgrund der Umbestimmung von Sasa japonica in die ähnliche Gattung Pseudosasa etabliert. Das Epitheton japonica bezieht sich auf den Naturstandort. Der deutsche Name Pfeil-Bambus bezieht sich auf die ehemalige Nutzung der Art zur Pfeilproduktion. Metake-Bambus ist die Transkription des japanischen Namens "Me-take".

Als ausläuferbildender Bambus sollte der Pfeil-Bambus auf jeden Fall in einer Rhizomsperre angebaut werden, insbesondere da er in vielen Gärten sich als sehr problematische Art hinsichtlich der Ausbreitungstendenz herausgestellt hat. Nichtsdestotrotz ist er ein architektonisch anspechender Bambus. Die Winterhärte reicht bis Z 7a. Ab etwa –19 bis –21 °C friert er ganz oder teilweise zurück, regeneriert aber in der Regel zügig im Frühling. Nach Extremwintern erholen sich die Pflanzen jedoch oft zögerlich, besonders in kälteren Regionen mit tiefen Bodenfrösten. Daher ist an solchen Standorten ein Abdecken des Bodens ratsam. Die Art toleriert auch schattige Standorte, an denen die Laubblätter ein kräftigeres Grün und eine lockere Architektur entwickeln.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Ohrnberger, D. 1999: The Bamboos of the World. – Elsevier Science B. V., Amsterdam, 585 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Pseudosasa japonica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/pseudosasa-japonica.html am Tg.Mo.Jahr.