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Rodgersia pinnata Franch.
Fiederblättriges Schaublatt, Saxifragaceae - Steinbrechgewächse
Frühling-, Frühsommerblüher, V–VIII, 25–150 cm, sommergrün, mehrjährig

Das Fiederblättrige Schaublatt stammt aus Süd-China, wo es im Unterwuchs von Wäldern, in Gebüschen, felsigem Gelände oder auf alpinen Wiesen in 2.000–3.800 m Höhe über NN vorkommt. Es bildet kräftige, horizontal sich teilende Rhizome. Die Blätter sind pseudo-gefiedert, 6–9-fach geteilt, mit 3,5–32 cm langen, kahlen Blattstielen und elliptischen oder schmal ovalen Abschnitten. Oberseits sind die Laubblätter anfangs kastanienbraun, später dunkelgrün, mit Haaren entlang der Gefäße. Unterseits sind sie gräulich und mit kurzen Borstenhaaren besetzt. Der Rand der Laubblätter ist doppelt gesägt. Zwischen Mai und August erscheinen die rispigen Blütenstände, die über den Blättern stehen und verzweigt sind mit mehreren Teilblütenständen. Die Blüten sind kurz gestielt, 5-teilig, mit gelb-weißlichen bis leicht rosafarbenen, 2–2,7 mm langen, ledrigen Kelchblättern, die die Schau-Funktion der fehlenden Kronblätter übernehmen. Später bilden sich hellbraun-violette, bis 7 m lange Fruchtkapseln.


Abb. 1 Die Blüten von Rodgersia pinnata sind 5-zählig und haben keine Kronblätter, sondern rosafarbene bis weißliche Kelchblätter, Privatgarten, 01.06.2016
Abb. 2 Frisch austreibende Laubblätter von Rodgersia pinnata sind kastanienbraun, Privatgarten, 01.06.2016
Abb. 3 Die rispigen Blütenstände von Rodgersia pinnata erscheinen im Frühling bis Frühsommer, Privatgarten, 01.06.2016
Abb. 4 Ausgereifte Laubblätter von Rodgersia pinnata sind grün und randständig doppelt gezähnt, Botanischer Garten Wuppertal, 04.07.2021
Abb. 5 Die Laubblätter von Rodgersia pinnata sind 6–9-fach geteilt (pseudogefiedert), Privatgarten, 01.06.2016
Abb. 6 Im Frühling austreibende Pflanzen der Rodgersia pinnata in einem Privatgarten in Boskoop, Niederlande, 13.05.2017
Abb. 7 Die Laubblätter von Rodgersia pinnata im Spätsommer im Gruga-Park Essen, 10.09.2017
Abb. 8 Bestand der Rodgersia pinnata im Spätsommer an einem Schattenstandort im Gruga-Park Essen, 10.09.2017
Abb. 9 Laubblatt von Rodgersia 'Purdomii', einer möglichen Hybride R. aesculifolia × pinnata Franch., in einem Privatgarten in Boskoop, Niederlande, 03.08.2014
Abb. 10 Pflanze der Rodgersia 'Purdomii', eine mögliche Hybride R. aesculifolia × pinnata, in einem Privatgarten in Boskoop, Niederlande, 03.08.2014
Abb. 11 Blühender Bestand der Rodgersia pinnata im Sommer, Botanischer Garten Wuppertal, 04.07.2021
Abb. 12 Teilblütenstände von Rodgersia pinnata im Botanischen Garten Wuppertal, 04.07.2021


Der Gattungsname Rodgersia A. Gray wurde zu Ehren von John L. Rodgers (1812–1882) etabliert, einem amerikanischen Admiral und Expeditionsleiter. Das Epitheton pinnata stammt von lat. "pinnatus" (= fiederblättrig) nach den scheinbar gefiederten Laubblättern.

Rodgersia pinnata ist eine perfekter Exot für den Schatten. Früh und spät darf Sonne scheinen. Wurzeldruck, Konkurrenz und auch magere Böden sind ebenfalls kein Problem. Für Schattenbeete oder Großstauden-Pflanzungen sind es ideale Exoten mit fast tropischen Blättern und hohen, prächtigen Blütenständen. Pflanzen die sich wohlfühlen breiten sich langsam über das direkt unter der Oberfläche liegende Rhizom aus. Unerwünschte Ableger können abgestochen werden. Vollsonnige Standorte sind zwar möglich, allerdings können bei starker Hochsommerstrahlung die Blätter vergilben oder Brandflecken entwickeln. Dies sollte man durch passende Standortwahl vermeiden. Die Ansprüche an den Boden sind gering, am besten nicht zu trocken.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Rodgersia pinnata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rodgersia-pinnata.html am Tg.Mo.Jahr.