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Rosa glauca Pourr.
synonym:
 Rosa rubrifolia Vill.
Rotblättrige Rose, Rosaceae - Rosengewächse
Sommerblüher, VI–VII, 1–3 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Rotblättrige Rose tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, ursprünglich nur in den Alpen, Alpen-Vorland, Jura, Südschwarzwald und Hegau. Bei anderen Funden handelt es sich um Verwilderungen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch und umfasst noch die Karpaten und Pyrenäen. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Felshabitaten, Schuttfluren, gerne auf Kalk. Verwilderte Exemplare finden sich an Straßenrändern, Bahndämmen und in Strauchgesellschaften.

Meist sind es aufrecht wachsende, locker verzweigende Sträucher mit typischerweise braunroten Zweigen. Junge Triebe sind rotblau. Die Zweige sind locker mit geraden oder sichelförmig gekrümmten Stacheln besetzt, ohne Stachelborsten. Die Laubblätter sind 5–9-zählig, wechselständig, typischerweise auffallend blaugrün mit purpurfarbenen Nerven. Die Blattabschnitte sind elliptisch bis eiförmig, gezähnt und kahl. Die Blüten stehen zu 1–5, sind 2,5–3,5 cm im Durchmesser, karminrot bis purpur-rosafarben mit weißem Nagel. Die Kelchblätter sind nach der Blüte aufgerichtet, meist ganzrandig, gelegentlich mit schmalen Anhängseln. Später bilden sich kugelige, bis 1,5 cm im Durchmesser große, rote Sammelnussfrüchte (Hagebutten) mit oder anhaftenden Kelchblättern.

Bei den aus Kultur verwilderten Exemplaren finden sich meist andere Blühfarben.


Abb. 1 Laubblätter und Früchte der Rosa glauca in einer Siedlung in Dortmund-Höchsten, 07.07.2018, 207 m, 51° 26' 54 N, 07° 30' 22 O

Der Gattungsname Rosa L. leitet sich ab von gr. "rhodon" (= Kultur-Rose), zu lat. "rosa". Das Epitheton glauca leitet sich ab von gr. "glaukos" (= blaugrün), nach der Farbtönung der Pflanzen

Die Rotblättrige Rose wird öfters in Gärten angebaut, da die Pflanzen durch besondere Laubblatt- und Blütenfärbung imponieren. Die Art bevorzugt sonnige Standorte und basen- oder kalkhaltigen Boden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Rosa glauca. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rosa-glauca.html am Tg.Mo.Jahr.