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Roscoea cangshanensis M. H. Luo, X. F. Gao & H. H. Li
Cangshan-Ingwer, Zingiberaceae - Ingwergewächse
Sommerblüher, VII–IX, 20–30 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Cangshan-Ingwer stammt aus China (Yunnan), wo die Pflanzen auf dem Cangshan-Berg in der Krautschicht von Kiefernwäldern in Höhen von 2.600 m über NN wachsen.

Die Pflanzen besitzen ein vertikales, fleischiges Rhizom und bilden einen Pseudostamm bis 30 cm Höhe. Es finden sich 3–4 Laubblätter mit linear-lanzettlicher, mehr oder weniger sitzender, 7–24 cm langer, 1,5–2,5 cm breiter und kahler Spreite. Die Blüten stehen in terminalen, 2–3-blütigen, kurzen Ähren und haben 5–15 mm lange, gelb-grüne Hochblätter. Es finden sich 5,5–7 cm lange, röhrenförmige Kelche mit 2-zähniger, blassgrüner bis weißer Spitze. Die Kronblätter sind rot-purpurfarben bis blass purpurfarben, bilden eine 10–12,5 lange Röhre, haben 1 schmalen, aufrechten, 1,5–2,5 cm langen und 8–12 mm breiten Mittellappen und 2 zurück geschlagene, schmale, lineare bis lanzettliche, 1,5–2,5 lange und 3–4 mm breite Seitenlappen. Wie für Rosceae Sm. typisch, finden sich 2 seitliche Staminoden (sterile Staubblätter mit Schaufunktion), die bis 1,2 cm lang, etwa 7 mm und aufrecht sind. Zudem finden sich 2 zentrale Staminoden, die einen zentralen, zurück geschlagenen, 2,5–3,5 cm langen und 2,5–3 cm breiten Mittellappen formen, der tief in 2 Lappen eingeschnitten ist. Die Kronblätter weisen typischerweise schmale weiße Linien auf. Später bilden sich Kapselfrüchte.


Abb. 1 Fast verwelkte Blüte der Roscoea cangshanensis mit hell purpurfarbenen, weiß gestreiften Kronblättern, Privatgarten, 24.08.2019
Abb. 2 Blüte der Roscoea cangshanensis mit hell purpurfarbenen, weiß gestreiften Kronblättern, Privatgarten, 24.08.2019


Der Gattungsname Roscoea Sm. wurde zu Ehren von William Roscoe (1753–1831) etabliert, einem englischen Botaniker. Das Epitheton cangshanensis leitet sich vom Fundort der Art, dem Berg Cang Shan in Yunnan, ab.

Von Roscoea cangshanensis gibt es kaum ausreichende Erfahrungen mit einer Kultur im mitteleuropäischen Freiland. Hier ist noch ein breites Experimentierfeld. Ideal dürfte eine halbschattiger Standort im Gehölzgarten mit tiefgründigem Boden sein. In kälteren Regionen sollte eine Lage Mulch im Winter aufgebracht werden. Im Austrieb schützt man die Pflanzen vor Schnecken.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Roscoea cangshanensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/roscoea-cangshanensis.html am Tg.Mo.Jahr.