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Roscoea wardii Cowley
  synonym: Roscoea blanda var. pumila Hand.-Manz.
Silber-Ingwerorchidee, Zingiberaceae - Ingwergewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 20–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Silber-Ingwerorchidee stammt aus Burma, China und Nordost-Indien, wo die Pflanzen in Strauchgesellschaften, Wiesen und Rasen auf 2.400–3.500 m über Meereshöhe wachsen.

Die Pflanzen haben fleischige Wurzeln und bilden einen aufrechten Pseudostamm. Es finden sich 5–7 Laubblätter, davon 3–4 ohne Spreite und 2–3 mit elliptischer, 7–8 cm langer, 1,7–4,5 cm breiter, unterseits bereifter, locker behaarter Spreite. Der Blattrand ist knorpelig, mit feinen, warzigen Erhebungen. Die Blüten stehen in terminalen, intra- oder suprafoliaren Trauben und haben blasse, 3,5–5 cm lange, unten verwachsene Hochblätter. Die Kelche sind 3,3–3,5 cm lang und 2-lappig. Die Kronblätter sind dunkel purpurfarben mit 4–8 cm langer Kronröhre. Mittellappen sind breit oval bis verkehrt eiförmig, 2–3,2 cm lang und 1,3–2,5 cm breit. Seitenlappen sind länglich und 1,7–3,4 cm lang. Die seitlichen Staminoden (umgebildete Staubblätter mit Schaufunktion) sind elliptisch und 1,6–2 cm lang. Später bilden sich 3 cm lange und 1 cm breite Kapselfrüchte mit braunen, elliptischen bis 3-eckigen Samen.


Abb. 1 Purpurfarbene Kronblätter und Staminoden von Roscoea wardii im Sommer, Privatgarten, 06.07.2022
Abb. 2 Purpurfarbene Kronblätter und Staminoden von Roscoea wardii im Sommer, Privatgarten, 06.07.2022
Abb. 3 Typisch sind die blaugrünen Laubblätter und Stängel von Roscoea wardii, Privatgarten, 06.07.2022
Abb. 4 Purpurfarbene Blüte und blaugrüne Sprossachsen von Roscoea wardii, Privatgarten, 06.07.2022


Der Gattungsname Roscoea Sm. wurde zu Ehren von William Roscoe (1753–1831) etabliert, einem englischen Botaniker. Das Epitheton wardii wurde zu Ehren von Francis Kingdon Ward (1885–1958) benannt, der die Art im Irrawaddy-Tal sammelte.

Von Roscoea wardii gibt es wenige kurzfristige Erfahrungen, die eine Winterhärte bis Z 7b andeuten. Ideal ist ein offener und halbschattiger Standort mit tiefgründigem, nicht zu trockenem Boden. Im Winter sollten die Pflanzen nicht zu nass stehen, eventuell einen Nässeschutz erhalten; in kälteren Regionen sollte eine Lage Mulch aufgebracht werden. Im Austrieb schützt man die Pflanzen vor Schnecken.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Roscoea wardii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/roscoea-wardii.html am Tg.Mo.Jahr.