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Rubus cockburnianus Hemsl.
  synonym: Rubus giraldianus Focke
Tangutische Himbeere, Rosaceae - Rosengewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–VII, 50–300 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Tangutische Himbeere stammt aus Nord-, Zentral-China und Korea. Sie siedelt dort in Gehölzfluren, Gebirgstälern oder an Wegesrändern. In Mitteleuropa ist sie schon seit der Vorindustrialisierung in Kultur. Es sind kräftige, bis 1–3 m hohe, laubabwerfende Sträucher mit zu Beginn aufrechten Trieben, die später überhängen und dann bewurzeln können. Die Stämmchen sind weiß-grau bereift, reichlich verzweigend und locker mit Stacheln bedeckt. Die Blätter sind meist 9-teilig unpaarig gefiedert, bis 20 cm lang und randständig gesägt, mit eiförmigen oder rhomboiden, bis 6,5 cm langen und bis 3 cm breiten Abschnitten. Unscheinbar rötlich-weiß sind die Blüten, sie stehen endständig in bis zu 12 cm langen Rispen. Später bilden sich schwarze, rundliche Früchte.


Abb. 1 Unpaarig gefiederte Laubblätter des Rubus cockburnianus, Privatgarten, 06.06.2011
Abb. 2 Blütenstand von Rubus cockburnianus mit den eher unscheinbaren, blassgrünen bis rosaweißen Kronblättern, Privatgarten, 06.06.2011
Abb. 3 Weiß bereifte "Geisterrute" von Rubus cockburnianus, Privatgarten, 06.06.2011


Der Gattungsname Rubus L. wurde schon vorlinnäisch gebraucht, lat. "rubus" (= Brombeerstrauch). Das Epitheton cockburnianus bezieht sich auf eine Person mit dem schottischen Familiennamen Cockburn, welche?

Rubus cockburnianus wartet weder mit besonders leckeren Früchten noch dekorativen Blüten auf, sondern sie "besticht" durch die einzigartigen, weißen "Geister-Ruten". Im ersten Jahr sind die frischen Triebe leuchtend weiß bereift, so dass sie auch im Winter, nach dem Laubfall, weiß bleiben und dadurch ihre dekorativen Effekte entfalten. Wie andere Rubus-Arten auch ist R. cockburnianus unkompliziert in der Haltung und toleriert unterschiedliche Böden als auch schattigere Lichtverhältnisse.

Pflanzen Sie Rubus cockburnianus an einen Standort, wo er sich im Laufe der Jahre gut ausbreiten kann. Wegen der stacheligen Triebe ist es ratsam, einen gewissen Abstand von frequentierten Flächen zu halten. Abgeblühte Triebe können knapp über dem Boden zurückschnitten werden. Da die Tangutische Himbeere dazu neigt, mit den langen Trieben zu bewurzeln, wenn diese sich zunehmend verlängern und dann überhängend werden, kürzt man diese auf etwa 1–1,5 m Höhe ein. Das regt die Verzweigung an und verhindert eine Verbuschung. Alternativ können die Pflanzen im Frühjahr vor dem Neuaustrieb bis knapp zum Boden zurückgeschnitten werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Rubus cockburnianus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rubus-cockburnianus.html am Tg.Mo.Jahr.