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Rubus thibetanus Franch.
  synonym: Rubus veitchii Rolfe
Geister-Himbeere, Rosaceae - Rosengewächse
Frühsommerblüher, VI–VII, 2–3 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Geister-Himbeere stammt aus China und Tibet, wo die Pflanzen in Gehölzfluren, Waldrändern, Gebirgstälern oder an Wegesrändern auf 900–2.100 m über Meereshöhe wachsen. Es sind kräftige, bis 2–3 m hohe, laubabwerfende Sträucher mit zu Beginn aufrechten Trieben, die später überhängen und dann bewurzeln können. Die Stängel sind anfangs rötlich braun und dicht weich behaart, später weiß-grau bereift und mehr oder weniger dicht mit Stacheln bedeckt. Die Blätter sind 1–2 cm lang gestielt, unpaarig gefiedert mit 5–13 Fiederblättern, von denen das terminale bis 1,5 cm gestielt ist und die seitlichen sitzend. Blattachse und Stängel sind behaart und locker bestachelt. Die terminale Fiederblatt ist variabel, oval-lanzettlich, 2,5–6,5 cm lang, 1,5–2,5 cm breit, doppelt so lang wie die seitlichen, oft fiederteilig, tief gelappt oder scharf gesägt. Seitliche Fiederblätter sind oval bis rundlich, 1–3 cm lang, 0,6–1,5 cm breit, randständig mit langen Zähnen, oberseits behaart, grüngrau bis silbrig-grün. Die Blüten sind 1–1,2 cm im Durchmesser und purpur bis rosafarben. Später bilden sich dunkel-rote bis purpur-schwarze, fast kugelige, 8–10 mm im Durchmesser große Sammelfrüchte.


Abb. 1 Gefiedertes, silbrig glänzendes Laubblatt des Rubus thibetanus mit gesägtem Rand, Privatgarten, 07.08.2020
Abb. 2 Weiß bereifter und dicht bewehrter Stängel von Rubus thibetanus, Privatgarten, 07.08.2020
Abb. 3 Junge, silberfarbene Triebe des Rubus thibetanus mit den gefiederten Laubblättern, Privatgarten, 08.08.2020



Der Gattungsname Rubus L. wurde schon vorlinnäisch gebraucht, lat. "rubus" (= Brombeerstrauch). Das Epitheton thibetanus bezieht sich auf den Naturstandort.

Rubus thibetanus wird nur vereinzelt im Garten zu ornamentalen Zwecken angebaut. Wie andere Rubus-Arten auch ist die Geister-Himbeere unkompliziert in der Haltung und toleriert unterschiedliche Böden als auch schattigere Lichtverhältnisse. Besonders die Sorte 'Silver Fern' hat ein dekoratives, zierlich fiederschnittiges Laubblatt, welches an sonnigen Standort einen silverfarbene Glanz entfaltet.

Pflanzen Sie Rubus thibetanus an einen Standort, wo er sich im Laufe der Jahre gut ausbreiten kann. Wegen der stacheligen Triebe ist es ratsam, einen gewissen Abstand von frequentierten Flächen zu halten. Abgeblühte Triebe können knapp über dem Boden zurückschnitten werden. Da die Geister-Himbeere dazu neigt, mit den langen Trieben zu bewurzeln, wenn diese sich zunehmend verlängern und dann überhängend werden, kürzt man diese in etwa 1–1,5 m Höhe ein. Das regt die Verzweigung an und verhindert eine Verbuschung. Alternativ können die Pflanzen im Frühjahr vor dem Neuaustrieb bis knapp zum Boden zurückgeschnitten werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Rubus thibetanus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rubus-thibetanus.html am Tg.Mo.Jahr.