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Salix caprea L.
Sal-Weide, Salicaceae - Weidengewächse
Frühlingblüher, IV–V, 1–10 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Sal-Weide tritt in Mitteleuropa überwiegend gemein auf, im Osten eher verbreitet. Das Verbreitungsgebiet ist eurasisch. Bevorzugt siedelt sie auf Brachen, Ruderalstandorten, Waldrändern und tritt als Pioniergehölz auf. Es sind Sträucher oder kleine Bäume. Die Borke ist graubraun, rauh mit Korkwarzen und rautenförmigen, in Reihen angeordneten Aufsprüngen. Junge Triebe sind kurz behaart und graugrün, später kahl. 2–4-jähriges Holz weist keine Striemen auf. Die Knospen sind gelbbraun bis braun und kahl. Die Laubblätter sind breit elliptisch bis verkehrt eiförmig, häufig mit schiefer Spitze, 3–10 cm lang, grob gezähnt, oberseits grün, kahl, glänzend, mit eingesenkter Nervatur, unterseits graugrün und dicht behaart. Die Nebenblätter sind klein oder fehlend. Die Kätzchen erscheinen meist vor den Blättern, sind 2–4 cm lang, nach der Blüte bis 10 cm stark verlängert, durch die lang behaarten Deckblätter vor dem Aufblühen dicht weiß filzig, eiförmig bis elliptisch und haben 2-farbige, lang behaarte Tragblätter, an der Spitze bärtig. Männliche Kätzchen sind gelblich-grün, weibliche bläulich grün.
Abb. 1 Gelbbraune Knospen an Salix caprea, Rodungsfläche in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 21.03.2021, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O
Abb. 2 Lang behaarte Tragblätter der Salix caprea, Rodungsfläche in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 21.03.2021, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O
Abb. 3 Borke der Salix caprea mit Korkwarzen. Rodungsfläche in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 19.03.2021, 302 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 13 O
Abb. 4 Weibliches Blütenkätzchen der Salix caprea, Rodungsfläche in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 21.03.2021, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O
Abb. 5 Borke einer jungen Salix caprea. Rodungsfläche in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 21.03.2021, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O
Abb. 6 Männliche Blütenkätzchen von Salix caprea, Rodungsfläche in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 19.03.2021, 302 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 13 O
Abb. 7 Tief rissige Borke einer alten Salix caprea, Rodungsfläche in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 21.03.2021, 301 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 12 O
Abb. 8 Weibliches, stark verlängertes Kätzchen der Salix caprea in der beginnenden Fruchtphase, Wegböschung am Roßkopf, Sylvensteinsee, 29.05.2021, 967 m, 47° 33' 24 N, 11° 30' 46 O
Abb. 9 Laubblätter von Salix caprea, Wegböschung am Roßkopf, Sylvensteinsee, 29.05.2021, 967 m, 47° 33' 24 N, 11° 30' 46 O


Der Gattungsname Salix L. existierte schon vorlinnäisch und stammt ursprünglich von der indogermanischen Wurzel "salik" (= Weide), später zu lat. "salix", mit unbekanntem Benennungsmotiv. Das Epitheton caprea stammt von lat. "capreus" (= Ziegen-), möglicherweise sind die bärtigen Deckblätter gemeint.

Die Sal-Weide wird gelegentlich als Zierstrauch an feuchten, offenen Stellen im Garten angebaut. Auch in naturnahen Gärten findet sich ein passender Ort. Schnitt erfolgt im Winter oder zeitigen Frühjahr.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Salix caprea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/salix-caprea.html am Tg.Mo.Jahr.