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Salvia rotundifolia nom. inv.
Rundblättriger Salbei, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Sommerblüher, VII–X, 90–120 cm hoch, sommergrün, ein-, zweijährig, kurzlebig

Der Rundblättrige Salbei ist ein krautiger Halbstrauch gärtnerischer Zucht mit wahrscheinlich südosteuropäischer Herkunft. Die Stängel sind aufsteigend oder aufrecht, ästig verzweigt, 4-kantig, grün und in Reihen behaart. Die Laubblätter sind gegenständig, gestielt, kurz behaart, fast rundlich bis breit eiförmig, 9–13 cm lang, 9–12 cm breit, unregelmäßig kerbig gesägt, oberseits grün und unterseits hellgrün. Die Blüten stehen zu (4–)8(–12) in Scheinquirlen, sind gestielt, leuchtend karmesinfarben oder selten weiß und haben 5 verwachsene Kronblätter. Die Kelche sind 8–10 mm lang, grün, rötlich gestreift, mit rundem Oberlappen und 2 gezähnten Unterlappen. Die Krone ist 20–25 mm lang, bis 1,8 cm zu einer Röhre verwachsen und haben auf den Unterlappen eine weiße Zeichnung. Die Samen sind dunkelbraun, elliptisch, etwa 2 mm lang.

Die als Homonym beschriebene S. rotundifolia Salisb. (= S. africana L. aus der Kapprovinz in Südafrika mit himmelblauer Krone, deren Röhre deutlich kürzer ist), S. rotundifolia Benth. (= S. eckloniana Benth. = S. africana-lutea L. aus Clanwilliam, Südafrika, mit gelber bis rostbrauner Krone) und S. rotundifolia Vis. aus Kleinasien sind andere Spezies.


Abb. 1 Die leuchtend roten Blüten der Salvia rotundifolia erscheinen im Sommer im Scheinquirlen, Privatgarten, 01.08.2021
Abb. 2 Am Grund haben die roten Blüten der Salvia rotundifolia weiße Flecken, Privatgarten, 01.08.2021
Abb. 3 Aufrecht wachsender Strauch der Salvia rotundifolia mit fast runden Laubblättern, Privatgarten, 01.08.2021
Abb. 4 Pflanze der Salvia rotundifolia mit weißen Blürenkronen in einem Privatgarten, 21.07.2021
Abb. 5 Grüne, gegenständige Laubblätter von Salvia rotundifolia in einem Privatgarten, 21.07.2021
Abb. 6 Rötlich gestreifte Kelche von Salvia rotundifolia mit beginnender Fruchtbilung in einem Privatgarten, 01.08.2021
Abb. 7 In Reihen behaarter, 4-kantiger Stängel von Salvia rotundifolia in einem Privatgarten, 01.08.2021
Abb. 8 Breit eiförmiges, unregelmäßig kerbig gesägtes Laubblatt von Salvia rotundifolia in einem Privatgarten, 21.07.2021


Die Verwendung der Gattung Salvia L. als Heilpflanze erschließt sich auch etymologisch, lat. "salvare" (= retten, heilen). Das Epitheton rotundifolia stammt von lat. "rotundus" (= rund) und lat. "-folius" (= -blättig) und bezieht sich auf die Form der Laubblätter.

Der Ananas-Salbei ist grenzwertig in Mitteleuropa und benötigt einen geschützten Standort. Winterhart dürfte er nur in den allermildesten Regionen des Niederrheins oder ausgezeichneter Innenstadtlagen sein. An sonstigen Standorten sind die zurückgefrorenen Pflanzen mit winterlichem Mull oder Reisig zu versehen. Alternativ bietet sich die Kübelhaltung an. Dann wird kühl und hell, aber frostfrei im Kaltgewächshaus oder Wintergarten die Pflanze überwintert. Bei Freilandexemplaren wird nach den ersten Frösten bodeneben zurückgeschnitten und eine Schutzschicht aufgebracht.

Ideal sind sonnige oder halbschattige Standorte vor Wänden oder in geschützten Winkeln. Als vorteilhaft hat sich ein trockener, gut drainierter und abgemagerter Boden heraus gestellt; selbst reiner Sand wird gut angenommen. Im Laufe der Jahre breitet sich die Pflanze langsam über das Rhizom aus, jedoch ohne invasiv zu werden. Die Blätter sind für die Küche geeignet, als Gewürz in Speisen oder Aromatisierung von Salaten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Salvia rotundifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/salvia-rotundifolia.html am Tg.Mo.Jahr.