Startseite

Saxifraga rotundifolia L.
Rundblättriger Steinbrech, Saxifragaceae - Steiinbrechgewächse
Sommerblüher, VI–IX, 15–60 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Rundblättrige Steinbrech tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet im Alpenraum auf, ansonsten fehlt er ganz. Selten verwildert er aus Kultur. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Felsfluren entlang von Quellen und Bächen, in Hochstaudenfluren und Strauchgesellschaften.

Die Stängel sind niederliegend bis aufrecht und reich verzweigt.Die Laubblätter sind 1,5–5 cm breit, herz- bis nierenförmig, gekerbt gezähnt mit langen Blattstielen. Der Blütenstand ist reichblütig. Die Einzelblüten sind 5-zählig, mit weißen Kronblättern auf denen sich rote und am Grund gelbe Punkte finden. Nach der Blüte sind die Kelchblätter zurück geschlagen.


Abb. 1 Laubblätter und Blüten der Saxifraga rotundifolia im Laubmischwald der Höllentalklamm bei Grainau, 16.06.2022, 849 m, 47° 27' 33 N, 11° 02' 44 O
Abb. 2 Reichblütiger Blütenstand von Saxifraga rotundifolia im Schloßbachel-Tal, Nesselwang, 15.06.2022, 1.044 m, 47° 36' 41 N, 10° 30' 06 O
Abb. 3 Nierenförmiges, gekerbt gezähntes Laubbatt der Saxifraga rotundifolia. Schloßbachel-Tal, Nesselwang, 15.06.2022, 1.044 m, 47° 36' 41 N, 10° 30' 06 O
Abb. 4 Blüten der Saxifraga rotundifolia mit roten und gelben Punkten. Im Schloßbachel-Tal, Nesselwang, 15.06.2022, 1.044 m, 47° 36' 41 N, 10° 30' 06 O
Abb. 5 Blüten der Saxifraga rotundifolia mit roten und gelben Punkten. Im Schloßbachel-Tal, Nesselwang, 15.06.2022, 1.044 m, 47° 36' 41 N, 10° 30' 06 O
Abb. 6 Blühende Pflanze der Saxifraga rotundifolia. Felsflur in der Höllentalklamm bei Grainau, 16.06.2022, 1.209 m, 47° 26' 39 N, 11° 02' 31 O
Abb. 7 Blütenstand der Saxifraga rotundifolia im Wald der Höllentalklamm bei Grainau, 16.06.2022, 851 m, 47° 27' 32 N, 11° 02' 43 O


Der Gattungsname Saxifraga L. war schon vorlinnäisch gebräuchlich, lat. "saxum" (= Fels, Stein) und lat. "frangere" (= brechen), allerdings ist das Benennungsmotiv nicht klar, da die Pflanzen ja nicht steinbrechend sind. Vorstellbar wäre ein volksmythologisches Idiom desselben da die Pflanzen oft in Fels- und Steinfluren wachsen oder eine Anwendung in der Heilkunde als Steinmittel. Das Epitheton rotundifolia stammt von lat. "rotundus" (= rund) und lat. "-folius" (= -blättig) und bezieht sich annähernd auf die Form der Laubblätter.

Saxifraga rotundifolia wird gelegentlich in Gärten kultiviert werden. Bevorzugt kommen Steingärten, alpine Beete oder Sukkulentenpflanzungen als Standort infrage. Ideal wäre ein halbschattiger bis sonniger und kalkhaltiger Standort. Etwas feuchtere Standorte und neutrale Bodenverhältnisse werden gut toleriert.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Saxifraga rotundifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/saxifraga-rotundifolia.html am Tg.Mo.Jahr.