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Schefflera delavayi (Franch.) Harms
synonym:
 Agalma delavayi (Franch.) Hutch.
 Agalma discolor (Merr.) Hutch.
 Heptapleurum delavayi Franch.
 Heptapleurum dunnianum H. Lév.
 Schefflera discolor Merr.
 Schefflera megalobotrya Harms
Delavays Strahlenaralie, Delavays Schefflera, Araliaceae - Araliengewächse
Herbstblüher, X–XI, bis 8 m hoch, immergrün, mehrjährig

Schefflera delavayi ist ein großer Strauch oder Baum aus dem östlichen Himalaya (China und nordwestliches Vietnam), wo die Pflanzen in Hartlaubwäldern, an Waldränden, Flussufern und in tiefen Schluchten in Höhen von 600–3.000 m über NN wachsen.

Es sind immergrüne, zwittrige Pflanzen mit grünbrauner bis gelbbrauner, weicher, glatter Borke und lockerer Verzweigung. Junge Triebe sind gelbbraun, wollig behaart, später kahl. Die Laubblätter haben einen 15–60 cm langen Blattstiel und sind in 4–5 Abschnitte geteilt. Die Abschnitte sind bis 15 cm gestielt, elliptisch bis oval-lanzettlich, 8–35 cm lang,  3–12 cm breit, papierartig bis ledrig, bei jungen Pflanzen locker unregelmäßig gezähnt, bei älteren Pflanzen glattrandig, unterseits dicht grau-weiß bis gelb-braun behaart und oberseits kahl. Der Blütenstand ist eine terminale, 25–80 cm lange Gesamtrispe mit mehreren bis 30 cm langen Seitenähren. Die Einzelblüten sind sitzend, haben einen behaarten, 5-lappigen Kelch. Später bilden sich kugelige, 3,5–4 mm große Früchte mit etwa 1 mm langem Stiel. Im Trockenzustand bilden die Früchte 5 Leisten aus.

Am Naturstandort wird die Art in der traditionellen Medizin genutzt.


Abb. 1 Locker verzweigendes Exemplar der Schefflera delavayi in einem Privatgarten in Whitecross, Penzance, Cornwall, UK, 05.03.2018
Abb. 2 Exemplar der Schefflera delavayi im Tremenheere Sculpture Gardens, Penzance, Cornwall, UK, 05.03.2018
Abb. 3 Ganzrandige Laubblätter der Schefflera delavayi im Tremenheere Sculpture Gardens, Penzance, Cornwall, UK, 05.03.2018
Abb. 4 Randständig unregelmäßig locker gezähnte Laubblätter eines jungen Exemplars von Schefflera delavayi in einem Privatgarten in Westerlo, Belgien, 13.08.2017
Abb. 5 Wollig behaarte junge Sprossachse von Schefflera delavayi in einem Privatgarten in Westerlo, Belgien, 13.08.2017
Abb. 6 Jungpflanze der Schefflera delavayi in einem Privatgarten in Westerlo, Belgien, 13.08.2017
Abb. 7 Wollig behaarte, noch hellgrüne, sich entfaltende Laubblätter von Schefflera delavayi in einem Privatgarten in den Niederlande, 04.03.2018
Abb. 8 Jungpflanze der Schefflera delavayi im Neuaustrieb, Privatgarten in den Niederlande, 04.03.2018
Abb. 9 Verzweigender Fruchtstand einer Schefflera delavayi in einem Privatgarten in Nyarliget, Ungarn, 15.09.2022
Abb. 10 Unreife, noch grüne früchte von Schefflera delavayi. Privatgarten in Nyarliget, Ungarn, 15.09.2022


Der Gattungsname Schefflera J. R. Forst. & G. Forst. wurde zu Ehren des deutschen Naturforschers Johann Peter Ernst von Scheffler (1739–1809) etabliert, der Beiträge zum Tentamen Florae Gedanensis von Gottfried Reygers (1704–1788) lieferte und mit den Forsters befreundet war. Das Art-Epitheton delavayi wurde zu Ehren von Jean Marie Delavay (1834–1895) etabliert, einem französischen Botaniker, der in China arbeitete.

Entsprechend ihrer Herkunft aus den mittleren Höhenlagen der Gebirge verträgt Schefflera delavayi durchaus einiges an Frost. Inwiefern die Pflanzen sich zumindest in den wintermilden Regionen als hart erweisen, bleibt abzuwarten. In England und Belgien haben sie schon –11 °C schadlos überstanden. Langfristversuche fehlen allerdings noch, insbesondere in Mitteleuropa. Am besten sucht man sich einen halbschattigen bis schattigen Standort unter Bäumen aus, damit die Pflanzen ihr ganzes tropisches Potential entfalten können. Der Boden sollte locker sein, humos, nicht zu trocken aber ohne Staunässe.

Referenzen
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Schefflera delavayi. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/schefflera-delavayi.html am Tg.Mo.Jahr.