Scopolia carniolica Jacq.
Krainer Tollkraut, Solanaceae - Nachtschattengewächse
Frühlingblüher, IV–V, 20–60 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Das Krainer Tollkraut stammt aus Südosteuropa, wo die Pflanzen in Wäldern, Strauchgesellschaften und Staudenfluren vom Flachland bis in die Gebirge wachsen. In Mitteleuropa reicht das Verbreitungsgebiet bis in die östlichen Alpen Österreichs. Die Art wird seit dem 18. Jahrhundert in Mitteleuropa angebaut. Die Pflanzen wachsen aufrecht. Die Stängel sind meist kahl, seltener spärlich behaart, gabelig verzweigend und haben basisnah schuppenartige Nebenblätter. Die Laubblätter sind verkehrt eiförmig, ganzrandig oder gezähnt. Die Blüten stehen einzeln, sind achselständig, gestielt und nickend. Die Blütenkronen sind röhren- bis glockenförmig, 2–3 cm lang, bis 1,5 cm im Durchmesser, außen dunkel braunviolett bis rot-violett, innen gelblich bis braungrün und mehr als doppelt so lang wie der Kelch. Später bilden sich 2-fächerige, eiförmige, aufspringende Kapselfrüchte. Die Pflanzen sind giftig.
Der Gattungsname Scopolia L. wurde zu Ehren von Giovanni Antonio Scopoli (1723–1788) benannt, einem österreichischen Botaniker. Das Epitheton carniolica stammt von lat. "carniolicus" (= Krainer), nach der südosteuropäischen Region, die heute zu Teilen Slowenien umfasst.
Scopolia carniolica besitzt dekorative Blüten und eignet sich bestens für den Exotengarten an einem halbschattigen, nicht zu trockenen Standort.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Scopolia carniolica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/scopolia-carniolica.html am Tg.Mo.Jahr.