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Sedum telephioides Michx.
  synonym: Anacampseros telephioides (Michx.) Haw.
                 Hylotelephium telephioides (Michx.) H. Ohba
Appalachen-Fetthenne, Crassulaceae - Dickblattgewächse
Sommerblüher, VI–IX, 20–60 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Appalachen-Fetthenne stammt aus dem Osten Nordamerikas wo die Pflanzen in stabilen Felshabitaten, auf Bergkämmen oder in felsigen Wäldern in Höhen von 50–2.000 m über NN wachsen. Es sind sommergrüne, sukkulente Pflanzen mit einem kurzen Wurzelstock. Die Laubblätter sind sitzend oder kurz gestielt, gegen- oder wechselständig, dick fleischig, grün bis gelb-grün oder gräulich, mehr oder weniger gezähnt, oval bis lanzettlich oder spatelförmig, 2–11 cm lang und 0,5–4,5 cm breit. Die Blütenstände sind Trugdolden, 3–15 cm im Durchmesser. Die Einzelblüten besitzen einen etwa 2 mm langen Blütenstiel, sind 5–16 mm im Durchmesser, mit weiß-gelblichen oder rot bis purpurfarbenen, 4–8 mm langen Kronblättern und lanzettlichen, 2–4 mm langen Kelchblättern. Typischerweise sollen die Blüten 5 Staubfäden aufweisen, die halb so lang wie die Kronblätter sind. Im Shenandoah-NP in Virginia fanden sich jedoch an vielen von mir gefundenen Standorten Pflanzen mit 5–10 Staubfäden.


Abb. 1 Aufrechte Sprossachse der Sedum telephioides mit Fruchtstand. Am Appalachian Trail, Bearfence Mountain, Shenandoah, Virginia, 10.10.2019, 1057 m, 38° 26' 58 N 78° 27' 56 W
Abb. 2 Blütenstand einer Sedum telephioides im Edith J. Carrier Arboretum, Harrisonburg, Virginia, 13.10.2019
Abb. 3 Niederliegende Sprossachse der Sedum telephioides mit lanzettlichen Laubblättern. Am Appalachian Trail, Bearfence Mountain, Shenandoah, Virginia, 10.10.2019, 1057 m, 38° 26' 58 N 78° 27' 56 W
Abb. 4 Blüten der Sedum telephioides mit überwiegend 10 Staubfäden, in einem Privatgarten, 01.08.2020


Der Gattungsname Sedum war schon vor vorlinnäisch gebräuchlich, lat. "sedum" (= Hauswurz). Er umfasste da aber mehrere Gattungen wie beispielsweise Sempervivum L. oder Aizoon L. und nicht nur exklusiv die Fetthennen. Das Epitheton telephioides stammt von gr. "telephion" (= wilde Hauswurz). Das genaue Benennungsmotiv ist jedoch unklar, entweder von einem Krieger mit Namen Telephus, dessen Wunde im Trojanischen Krieg mit der Fetthenne behandelt wurde, oder von Telephos von Pergamon, der als Archetyp des langlebigen Menschen galt.

Sedum telephioides ist eine dekorative Art für den Garten. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Blüh- und Blattfarben. Ideal sind trockene und sonnige Standorte. Kombinationen mit Yuccas oder anderen Xerophyten bieten sich geradezu an, da die sukkulenten Aspekte gut harmonisieren.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Sedum telephioides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sedum-telephioides.html am Tg.Mo.Jahr.