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Selaginella densa Rydb.
  synonym: Selaginella engelmannii Hieron.
                 Selaginella haydenii Hieron.
                 Selaginella longipila Hieron.
Prärie-Moosfarn, Prärie-Zwergbärlapp, Selaginellaceae - Moosfarngewächse
bis 15 cm hoch, 15–50 cm breit, immergrün, mehrjährig

Der Prärie-Moosfarn stammt aus dem zentralen und westlichen Nordamerika von Alaska bis Kalifornien, wo die Pflanzen in unterschiedlichen Habitaten von der Prärie bis in alpine Höhen auf 1.100–4.000 m über Meereshöhe vorkommen. Sie wachsen im Gebirge an schneefreien, windigen Standorten und tolerieren Trockenperioden, dort formen sie kissenartige Polster. In der Büffelgras-Prärie ist es eine häufige Pflanze. Sofern die Böden trocken sind, finden man den Prärie-Moosfarn auch auf sandigen, lehmigen oder kiesigen Böden.

Die Pflanzen bilden Polster oder lockere Matten mit niederliegenden oder aufsteigenden Stämmchen, die sich in sichelförmig aufsteigende bis aufrechte, radiärsymmetrische Seitenstämme verzweigen. Die Laubblätter sind monomorph, in 5–6-zähligen Scheinquirlen, 3–5 mm lang, 0,4–0,7 mm breit, grün, linear bis linear-lanzettlich und bewimpert. Die Rhizophore (modifizierte Sprosse, die oberiridischen Wurzeln entsprechen) entspringen auf ganzer Länge der oberen Seite der Stämme.

Anders als Farne bilden sich bei Moosfarnen keine Sporangien, sondern Strobili (= Zapfen, ähnlich den Koniferen). Zapfen sind Blüten(-stände) mit verlängerter, verholzender Achse und verholzenden Tragblättern. Bei Selaginella densa stehen die Zapfen einzeln terminal und sind 1–4 cm lang.


Abb. 1 Zweige der Selaginella densa mit den in Scheinquirlen stehenden Laubblättern, Privatgarten in Wipperfürth, 09.08.2018
Abb. 2 Topfpflanze der Selaginella densa die den dichten Wuchs der Art zeigt, Privatgarten in Wipperfürth, 09.08.2018
Abb. 3 Zweig der Selaginella densa mit Rhizophore, an deren Ende sich die pinselartigen Wurzeln befinden, Privatgarten, 13.02.2021


Der Gattungsname Selaginella P. Beauv. stammt von lat. "selago", einer dem Sadebaum, Juniperus sabina L., ähnlichen Sippe in Bezug auf die schuppenförmig anliegenden Laubblätter. Das Benennungsmotiv bleibt ungeklärt. Mit dem Diminutiv -ella wird angedeutet, dass es sich um kleinere Pflanzen als beim ähnlichen Tannenbärlapp, Selago L., handelt. Im Deutschen wird die Gattung neben Moosfarn auch Zwergbärlapp genannt. Das Epitheton densa stammt von lat. "densus" (= dicht), nach den dichten Matten, die die Art bilden kann.

Von Selaginella densa gibt es nur wenige Freilandversuche in Mitteleuropa, die bei richtiger Standortwahl aber ermutigend sind. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, ruhig auch etwas trockener, idealerweise auf mineralischen Böden, Sandstein oder Granit. Felsdesign, Alpinum oder Steingarten wären stilistisch passende Plätze im Exotengarten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Wagenitz, G. 2003: Wörterbuch der Botanik. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, 552 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Selaginella densa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/selaginella-densa.html am Tg.Mo.Jahr.