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Senecio inaequidens DC.
Schmalblättriges Greiskraut, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VII–XI, 30–100 cm hoch, immergrün, kurzlebig, mehrjährig

Das Schmalblättrige Greiskraut stammt aus Südafrika und ist in Mitteleuropa seit 1889 als Neophyt nachgewiesen, der mit Wollgüter über die Schifffahrt nach Mitteleuropa verschleppt wurde. Seit 1975 ist eine starke Ausbreitung festzustellen, wobei die Art im Nordwesten verbreitet und Richtung Süden und Osten zerstreut auftritt. Dies hängt mit der Ausbreitung von den Hafenregionen entlang der Verkehrswege zusammen. Bevorzugt werden anthropogene Standorte wie Verkehrswege, Schutt- und Brachflächen besiedelt.

Die Pflanzen sind von Grund an stark verzweigt und verholzen oft basal. Die Laubblätter sind 1–4 mm breit, lineal bis schmal lanzettlich, fein gezähnt bis flach gelappt. Durch den zurück gerollten Rand erscheinen sie oft ganzrandig. Es werden zahlreiche Blütenköpfe gebildet, die 1,8–2,5 cm im Durchmesser groß sind, mit 10–20 häutigen Außenblättern und 10–15 gelben Zungenblüten. Später bilden sich kugelige Samenstände mit weißen "Fallschirmen" (= Pappus).


Abb. 1 Mehrere Pflanzen der Senecio inaequidens in einem Graudünenrasen am Wegesrand auf Langeoog, 03.08.2010, 3 m, 53° 45' 02 N, 07° 35' 37 O
Abb. 2 Blühende Pflanze der Senecio inaequidens mit einem Fruchtstand, Deich am Rhein in Düsseldorf-Volmerswerth, 23.08.2009, 33 m, 51° 11' 04 N 06° 45' 52 O
Abb. 3 Blüten der Senecio inaequidens mit einem Fruchtstand, Deich am Rhein in Düsseldorf-Volmerswerth, 23.08.2009, 33 m, 51° 11' 04 N 06° 45' 52 O
Abb. 4 Blütenkörbchen von Senecio inaequidens an einem Ackerrandstreifen bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 72 m, 51° 02' 43 N, 06° 43' 04 O
Abb. 5 Schmal lanzettliche, fein gezähnte Laubblätter des Senecio inaequidens an einem Ackerrandstreifen bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 72 m, 51° 02' 43 N, 06° 43' 04 O
Abb. 6 Blütenköpfchen Senecio inaequidens mit ihren 10–15 gelben Zungenblüten. Weißdünen im Dorf auf Langeoog, 02.08.2010, 6 m, 53° 45' 13 N, 07° 29' 15 O
Abb. 7 Pflanzen der Senecio inaequidens in den Salzwiesen am Westende von Spiekeroog, 11.08.2011, 0 m, 53° 45' 51 N 07° 40' 26 O
Abb. 8 Pflanzen der Senecio inaequidens in den Graudünen am Dorf von Spiekeroog, 11.08.2011, 1 m, 53° 46' 08 N 07° 42' 21 O
Abb. 9 Massenbestand des Senecio inaequidens unterhalb des Tour de Massane bei La Vall, Pyrenäen, Südfrankreich, 12.10.2005, 750 m, 42° 29' 59 N, 03° 01' 39 O
Abb. 10 Blühende Pflanze der Senecio inaequidens an einem Ackerrandstreifen bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 72 m, 51° 02' 43 N, 06° 43' 04 O


Der Gattungsname Senecio L. umfasste in vorlinnäischer Zeit kaum mehr als drei Arten. Heute sind es wohl über 1.500 Arten, die der Gattung zugerechnet werden. Der Name ist lateinischen Ursprungs, lat. "senex" (= Greis), ein Motiv welches auf den weißlich Pappus ("Fallschirm") der Samen anspielt, der mit dem weißen Kopfhaar alter Männer verglichen wurde. Ein analoges Benennungsmotiv kommt bei der Gattung der Berufkräuter Erigeron L. vor. Das Epitheton inaequidens setzt sich zusammen aus lat. "in-" (= negatives Präfix), lat. "aequus" (= gleich) und lat. "dens" (= Zahn) , nach den ungleichmäßig gezähnten Laubblättern.

Das Schmalblättrige Greiskraut ist ein dekorativer Exot mit attraktiven, gelben Blüten. Interessant ist die Blütezeit spät im Jahr, die Farbe in den Garten bringt. Staudenbeete, mediterrane Pflanzungen, offene Stellen im Steingarten sind gute Plätze für die Art. Unerwünscht aufkommende Pflanzen können einfach entfernt werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Senecio inaequidens. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/senecio-inaequidens.html am Tg.Mo.Jahr.