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Silaum silaus (L.) Schinz & Thell.
synonym:
 Peucedanum silaus L.
 Seseli pratense Crantz
 Silaus flavescens Bernh.
 Silaus pratensis (Crantz) Besser
 Silaus silaus (L.) H. Karst.
Wiesen-Silau, Apiaceae - Doldenblütler
Sommerblüher, VI–IX, 30–100 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Wiesen-Silau tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, Richtung Norden selten oder fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Extensivwiesen, lichte Eichenwälder und Wegränder.

Die Pflanzen sind mehrjährig, besitzen eine Rübenwurzel mit Erneuerungsknospen am Wurzelhals (Pleikormstaude) und bilden Wurzelausläufer. Die Stängel sind aufrecht, kahl und schwach kantig. Die Laubblätter sind 2–4-fach gefiedert, gestielt mit oberseits rinngem Blattstiel und typischerweise lineal-lanzettlichen, rötlich bespitzen Abschnitten. Die Dolden sind endständig, 5–10-strahlig, mit unterschiedlich langen Döldchenstängeln, haben 0–3 lineal-lanzettliche Hüllblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütlern die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Hüllchenblätter unterhalb der Döldchen sind zahlreich und weißhäutig berandet. Die Kronblätter sind gelbgrün. Später bilden sich 4–5 mm lange, scharf gerippte Früchte.


Abb. 1 Die Laubblätter der Silaum silaus haben rötlich bespitze Abschnitten. Magerwiese bei der Binnendüne Wahler Berg bei Dormagen, Niederrhein, 15.05.2022, 39 m, 51° 07' 12 N, 06° 48' 59 O
Abb. 2 Blütendolde der Silaum silaus mit schwach gelbgrünen Kronblättern. Magerwiese bei der Binnendüne Wahler Berg bei Dormagen, Niederrhein, 15.05.2022, 39 m, 51° 07' 12 N, 06° 48' 59 O


Der Gattungsname Silaum Mill. ist unerklärt, stammt von gr. "selinon", später lat. "silaus" (= Doldenblütlersippe, möglicherweise Sellerie). Für das Epitheton silaus gilt selbiges.

Silaum silaus wird nur selten als Zierpflanze in Gärten angebaut. Dennoch hat sie durchaus eine Berechtigung im naturnahen Garten und wirkt mit ihrem zierlichen Laub dekorativ. Ideal ist ein sonniger Standort auf nicht zu trockenem Boden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Silaum silaus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/silaum-silaus.html am Tg.Mo.Jahr.