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Silene coronaria (L.) Clairv.
synonym:
 Agrostemma coronaria L.
 Lychnis coronaria (L.) Desr.
Kronen-Lichtnelke, Vexiernelke, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 40–90 cm hoch, immergrün, zwei-, mehrjährig, kurzlebig

Die Kronen-Lichtnelke tritt in Mitteleuropa selten auf. Die Art ist seit 1410 in Mitteleuropa in Kultur. Die Bestände sind adventiv und überwiegend siedlungsnah zu finden. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an Ruderalstandorten. Am Naturstandort wächst die Art an Hängen, Strauchsäumen oder in lichten Wäldern.

Die Pflanzen sind zwei- bis mehrjährig und bilden eine Pfahlwurzel mit Erneuerungsknospen am Wurzelhals (Pleiokormstaude). Die Stängel sind aufrecht, locker verzweigt und weiß-filzig. Die Laubblätter sind gegenständig, weißfilzig und eiförmig lanzettlich. Die Blütenstände sind locker verzweigende, wenigblütige Scheindolden. Die Blüten sind 2–14 cm lang gestielt, 2–3 cm im Durchmesser. Die Kronblätter sind ausgerandet, ungeteilt, meist dunkelrot; bei Sorten auch rosa, weiß oder gefüllt. Es findet sich eine Nebenkrone. Die Kelche sind ungleichmäßig 5–10-rippig. Später bilden sich Fruchtkapseln mit 5 aufspringenden Zähnen.


Abb. 1 Pflanze der Silene coronaria, Straßenrand in den Weinbergen bei Ihringen, Kaiserstuhl, 18.09.2021, 221 m, 48° 02' 43 N, 07° 37' 47 O
Abb. 2 Gegenständige, weiß-filzige Laubblätter von Silene coronaria, Straßenrand in den Weinbergen bei Ihringen, Kaiserstuhl, 18.09.2021, 237 m, 48° 03' 10 N, 07° 38' 40 O
Abb. 3 Locker verzweigte Blütenstände von Silene coronaria, Straßenrand in den Weinbergen bei Ihringen, Kaiserstuhl, 18.09.2021, 237 m, 48° 03' 10 N, 07° 38' 40 O
Abb. 4 Behaarte Frucht von Silene coronaria, an einem Wegesrand in der Schrebergartensiedlung im Dorf auf Langeoog, 09.07.2022, 3 m, 53° 44' 22 N, 07° 28' 30 O
Abb. 6 Blühender Bestand der Silene coronaria, an einem Wegesrand in der Schrebergartensiedlung im Dorf auf Langeoog, 09.07.2022, 3 m, 53° 44' 22 N, 07° 28' 30 O
Abb. 6 Behaarte Laubblätter und Stängel von Silene coronaria, an einem Wegesrand in der Schrebergartensiedlung im Dorf auf Langeoog, 09.07.2022, 3 m, 53° 44' 22 N, 07° 28' 30 O


Der Gattungsname Silene L. soll der griechischen Mythologie entlehnt worden sein und zielt auf die Ähnlichkeit des fettbäuchigen Begleiters des Dionysos (Bacchus), Silen, mit den aufgeblasenen Kelchen der S. vulgaris (Moench) Garcke ab. Das Epitheton coronaria geht auf lat. "coronarius" (= Kranz-, Kronen-) zurück, nach den dekorativen, ungeteilten Kronen, deren Kronblätter im Gegensatz zur Kuckus-Lichtnelke, S. flos-cuculi (L.) Clairv., ungeteilt sind.

Silene coronaria ist eine prächtig blühende Gartenpflanze für einen warmen Standort im Staudenbeet oder der mediterranen Pflanzung in Sonne bis Halbschatten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Silene coronaria. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/silene-coronaria.html am Tg.Mo.Jahr.