Solanum linnaeanum Hepper & P.-M. L. Jaeger
synonym: Solanum sodomeum nom rejic.
Sodomsapfel, Solanaceae - Nachtschattengewächse
Sommerblüher, V–IX, 50–200 cm hoch, immergrün, ein-, mehrjährig
Der Sodomsapfel stammt aus dem südlichen Afrika und ist in warmen Regionen auf mehreren Kontinenten eingebürgert. In Europa findet man ihn in den Mittelmeerländern meistens an Wegrändern, Schuttplätzen oder den Stränden. Es sind ausgeprägt stachelige Sträucher, deren Blätter bis fast zur Mittelrippe gefiedert sind und auf deren Nerven bis 1,5 cm langen Stacheln sitzen. Die 5-zipfeligen Blüten sind hellrosa bis blauviolett. Später erscheinen die bis 3 cm großen Früchte, anfangs weiß-grünlich und marmoriert, später gelb bis bräunlich. Wie viele andere Solanaceae auch ist S. linnaeanum giftig.
Ursprünglich wurde Solanum linnaeanum als S. sodomeum L. etabliert. Linné hatte jedoch eine andere Solanum-Art als Typus verwendet und daher war S. sodomeum irrtümlicherweise beschrieben. Letztlich wurde die Art 1986 als S. linnaeanum dann gültig zu Ehren Linnés umbenannt.






Die Diagnose des Solanum linnaeanum in den eingebürgten Standorten ist recht einfach, da es das einzige der Gattung ist und die Merkmale wie Stacheln, Blüte und Frucht kaum zu verwechseln sind.
Der Gattungsname Solanum L. wurde schon antik genutzt, ist in seiner etymologischen Bedeutung aber nicht sicher geklärt, da er für viele Gattungen der Solanaceae genutzt wurde. Am wahrscheinlichsten dürfte es auf lat. "solari" (= trösten, lindern) zurückzuführen sein, da einige der Nachtschattengewächse in der Volksmedizin als schlafanstoßende Zubereitungen genutzt wurden. Das nicht mehr gültige Epitheton sodomeum referiert auf die Stadt Sodom in Anspielung auf die giftgen, bräunlichen und später im vertrockneten Zustand schwarzen Früchte. Das heute gültige Epitheton linnaeanum wurde zu Ehren von Linné etabliert.
Solanum linnaeanum sind dekorative Exoten, allerdings nicht winterhart in Mitteleuropa. Für eine Kübelkultur kämen sie in Betracht, sofern die wehrhaften Sträucher einen Gefallen finden. Architektonisch sind es sicherlich sehr interessante Pflanzen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Solanum sodomeum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/solanum-sodomeum.html am Tg.Mo.Jahr.