Spergularia media (L.) C. Presl
synonym:
Spergularia maritima (All.) Chiov.
Flügelsamige Schuppenmiere, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Beginn Frühsommerblüher, VII–IX, 05–40 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Die Flügelsamige Schuppenmiere tritt verbreitet an den Küsten Mitteleuropas auf, während sie im Binnenland zerstreut bis fehlend ist. Man findet sich auf nassen, salzhaltigen Sand- und Schlickböden der Salzwiesen und im Binnenland auf salzhaltigen Ruderalstellen oder Ufern salzhaltiger Gewässer. Die Pflanzen verzweigen ausgiebig, sind niederliegend und aufsteigend, mit linealen, gegenständigen, fleischigen, bis 4 cm langen Blättern. Die Nebenblätter sind breit lanzettlich und häutig. Die Kronblätter sind blassrosa bis lila, allmählich zum Grund hin weiß und etwa so lang wie der Kelch. Es finden sich meist 10 Staubblätter und 3 Griffel. Die reifen Fruchtkapseln sind mit 6–12 mm etwa doppelt so lang wie der Kelch. Typisch ist der breite, weiße Hautsaum der Samen, deutscher Name!
Der Gattungsname Spergularia (Pers.) J. Presl & C. Presl (Schuppenmiere, Spärkling) wurde aufgrund der Neubestimmung von Arten der Gattung Spergula L. (Spergel, Spark) etabliert. Die Schuppenmiere unterscheidet sich von Spergula durch die gegenständigen Blätter und die Zahl der Griffel. Spergula hat quirlständige Blätter und 5 Griffel. Die Ableitung des Gattungsnamens Spergula dürfte aus dem Altokzitanischen, einer altrömischen Sprache Südfrankreichs stammen: "esparc", was wahrscheinlich der Spargel ist und auf Ähnlichkeiten der linealisch-pfriemlichen Laubblätter und dem Standort auf Sandböden beruhen kann. Das Epitheton media stammt von lat. "medius" (= mittlerer), bezieht sich auf die taxonomische Stellung einer Art zwischen zwei ähnlichen Arten.
Zur Unterscheidung gegenüber der sehr ähnlichen Spergularia salina J. Presl & C. Presl, die im selben Habitat gedeiht, dienen die Blüten, die meist nur (2–)5(–9) Staubblätter haben, deren Kronblätter kürzer als der Kelch sind, die Kapsel nur wenig länger als der Kelch und natürlich die Samen ohne den breiten Hautsaum.
Spergularia media dürfte als halophiler Exot nicht einfach zu kultivieren sein, auch wenn die Frosttoleranz für Mitteleuropa reicht. Eventuell ist sie für experimentierfreudige Gärtner eine Herausforderung.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Spergularia media. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/spergularia-media.html am Tg.Mo.Jahr.