Startseite

Stellaria graminea L.
Gras-Sternmiere, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–VII, 10–50 cm hoch, sommergrün, zwei-, mehrjährig, kurzlebig

Die Gras-Sternmiere tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt besiedelt sie Magerrasen, Ackerränder, eutrophierte Brachflächen und saure Wiesen. Die Pflanzen wachsen locker rasig mit schlaffen, 4-kantigen und kahlen Stängeln. Die Laubblätter sind schmal lanzettlich, 4 cm lang, grün und dünn. Am Grund sind sie bewimpert. Die Kronblätter sind fast bis zum Grund geteilt, etwa so lang wie die 3–5 mm langen, 3-nervigen, grünen Kelchblätter. Die Blüten haben 3 Griffel. Die Kapseln sind länglich, länger als der Kelch.


Abb. 1 Locker wachsende Stellaria graminea in einer Wiese auf Langeoog, 02.08.2010, 6 m, 53° 45' 15 N, 07° 32' 08 O
Abb. 2 Die Blüten der Stellaria graminea sind 5-zählig mit fast bis zum Grund geteilten Kronbättern. Wiese auf Langeoog, 02.08.2010, 6 m, 53° 45' 15 N, 07° 32' 08 O
Abb. 3 Blüte von Stellaria graminea auf einer Halbtrockenwiese im Oberfeldbachtal, Remscheid, 10.06.2017, 278 m, 51° 10' 50 N, 07° 17' 18 O
Abb. 4 Längliche Fruchtkapseln der Stellaria graminea, die länger als der Kelch sind. Wiese auf Langeoog, 02.08.2010, 6 m, 53° 45' 15 N, 07° 32' 08 O
Abb. 5 Stellaria graminea am Rand eines Moores der Ohligser Heide, Bergische Heideterrasse am Rande der Niederrheinischen Bucht, 14.07.2019, 63 m, 51° 09' 37 N, 06° 57' 58 O
Abb. 6 Bestand der Stellaria graminea auf einer Wiese südöstlich vom Ewigen Meer, 18.07.2019, 5 m, 53° 32' 18 N, 07° 26' 59 O
Abb. 7 Die schmal lanzettlichen Laubblätter von Stellaria graminea auf einer Halbtrockenwiese im Oberfeldbachtal, Remscheid, 10.06.2017, 278 m, 51° 10' 50 N, 07° 17' 18 O
Abb. 8 Stellaria graminea auf einer Halbtrockenwiese im Oberfeldbachtal, Remscheid, 10.06.2017, 278 m, 51° 10' 50 N, 07° 17' 18 O


Der Gattungsname Stellaria L. leitet sich ab von lat. "stellaris" (= sternförmig) und beschreibt die sternenförmige Krone. Das Epitheton graminea stammt von lat. "gramineus" (= Gras-, grasartig), nach dem Erscheinungsbild der Pflanzen und dem bevorzugten Standort in Wiesen.

Bei den Sternmieren sind die Kronblätter fast bis zum Grund 2-teilig oder fehlen, lediglich bei Stellaria holostea L. sind sie bis zur Hälfte geteilt. Bei den ähnlichen Hornkräutern, Cerastium L., sind die Kronblätter maximal bis zur Hälfte geteilt.

Stellariae gramineae sind Pflanzen, die womöglich im einen oder anderen Garten spontan aufgetreten sind. Mancherorts werden sie als Unkräuter empfunden und entfernt. Der naturnahe Garten wäre ein idealer Platz, um diese Art zu kultivieren; auch im Steingarten oder alpinen Beet ist sie durchaus passend. Der Boden sollte kalkfrei sein und der Standort sonnig.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Stellaria graminea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/stellaria-graminea.html am Tg.Mo.Jahr.