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Symphyotrichum lateriflorum (L.) Á. Löve & D. Löve
  synonym: Aster lateriflorus (L.) Britton
                 Aster hirsuticaulis Lindl.
                 Solidago lateriflora L.
Sparrige Aster, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Spätsommer-, Herbstblüher, VIII–X, 20–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Sparrige Aster stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo die Pflanzen in Wäldern, entlang von Wegen, an Gewässerrändern und auf Wiesen in Höhen von 0–827 m über Meereshöhe wachsen. Es sind sommergrüne Pflanzen mit einem kurzen, verzweigenden Rhizom, aus dem eine oder mehrere Sprossachsen entspringen können, oder sie wachsen als Pleiokormstaude, erneuern sich aus dem Wurzelhals. Basal können die Pflanzen verholzen. Die Stängel sind aufsteigend oder aufrecht, rötlich bis braun, mehr oder weniger dicht behaart oder kahl. Die Laubblätter sind dünn papierartig, mehr oder weniger mehr oder weniger gezähnt, mehr oder weniger dicht behaart, selten kahl, 5–35 cm lang, 7–25 mm breit, länglich lanzettlich, eiförmig-lanzettlich, fast rund oder eiförmig bis spatelförmig, haben mehr oder weniger geflügelte, bewimperte Blattstiele. Untere Laubblätter sind zur Blütezeit oft verwelkt und oft haben sich dann schon neue basale Blattrosetten für das kommende Frühjahr gebildet. Oberste Laubblätter können zur Blütezeit manchmal auch verwelken, sie sind oval bis lanzettlich oder selten linear-lanzettlich, meist sitzend, 3–15 cm lang, 0,2–3,5 cm breit, nach oben hin oft reduziert. Der Gesamtblütenstand ist eine pyramidale Gesamtrispe und besteht aus mehreren traubigen Teilblütenständen an ausladenden, waagerecht abstehenden Zweigen. Die Blütenkörbchen sind 1–1,5 cm im Durchmesser, sitzend oder mit bis zu 1 cm langen, mehr oder weniger behaarten Stielen. Es finden sich 8–23 weiße, zuweilen purpurfarben überlaufene, 4–8 mm lange, 0,9–1,2 mm breite Strahlenblüten und 8–20 erst gelbliche, dann rosafarbene, 3–5 mm lange Röhrenblüten. Die Hüllblätter des Blütenkörbchens stehen in 3–6 Reihen und sind linear bis länglich-lanzettlich. Später bilden sich Früchte mit weißem oder rosafarbenem, 3–4 mm langem Pappus ("Fallschirm").


Abb. 1 Hochblätter und Hüllblätter des Symphyotrichum lateriflorum, Straßenrand nahe dem Smith Roach Gap, Shenandoah, Virginia, 10.10.2019, 827 m, 38° 20' 25 N 78° 33' 33 W
Abb. 2 Typischer Habitus eines Symphyotrichum lateriflorum, an einem Straßenrand nahe dem Smith Roach Gap, Shenandoah, Virginia, 10.10.2019, 827 m, 38° 20' 25 N 78° 33' 33 W
Abb. 3 Seitlich abstehende Teilblütenstände von Symphyotrichum lateriflorum, Straßenrand nahe dem Smith Roach Gap, Shenandoah, Virginia, 10.10.2019, 827 m, 38° 20' 25 N 78° 33' 33 W
Abb. 4 Traubiger Teilblütenstand von Symphyotrichum lateriflorum, an einem Straßenrand nahe dem Smith Roach Gap, Shenandoah, Virginia, 10.10.2019, 827 m, 38° 20' 25 N 78° 33' 33 W
Abb. 5 Behaarter Stängel von Symphyotrichum lateriflorum, Straßenrand nahe dem Smith Roach Gap, Shenandoah, Virginia, 10.10.2019, 827 m, 38° 20' 25 N 78° 33' 33 W
Abb. 6 Behaarte Laubblätter und Stängel von Symphyotrichum lateriflorum, Straßenrand nahe dem Smith Roach Gap, Shenandoah, Virginia, 10.10.2019, 827 m, 38° 20' 25 N 78° 33' 33 W


Der Gattungsname Symphyotrichum Nees leitet sich ab von gr. "symphyein" (= zusammenwachsen) und gr. "thrix" (= Haar), nach dem basal zusammengewachsenen Haarring des Pappus eines S. novi-belgii (L.) G. L. Nesom, das Nees untersuchte ("Pappus pluriseralis, radiis piliformibus denticulatis in annulum solubilem basi coniunctis"). Allerdings ist dieses Merkmal weder durchgängig bei der Art, noch innerhalb der Gattung vorhanden. Der Gattungsname wurde dennoch beibehalten, da er Vorrang hatte und die überwiegende Zahl amerikanischer Astern sich von einer anderen Stammart herleitet als die eurasischen, die in der Gattung Aster L. verblieben. Das Epitheton lateriflorum stammt von lat. "latus" (= Seite) und lat. "-florus" (= -blütig), zu "seitenblütig", nach den seitlich waagerecht abstehenden Blütenständen.

Symphyotrichum lateriflorum wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts nach Europa eingeführt. Es gibt einige Sorten im Gartenhandel, die sich besonders für Gehölzpflanzungen oder naturnahe Arrangements eignen. Kombinationen mit anderen herbstblühenden Astern sind hübsch. Die Art ist vollständig winterhart.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Symphyotrichum lateriflorum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/symphyotrichum-lateriflorum.html am Tg.Mo.Jahr.