Startseite

Symphyotrichum novae-angliae (L.) G.L. Nesom
  synonym: Aster novae-angliae L.
                 Lasallea novae-angliae (L.) Semple & Brouillet
                 Virgulus novae-angliae (L.) Reveal & Keener
Raublatt-Aster, Neuengland-Aster, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Herbstblüher, VIII–XI, 80–170 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Raublatt-Aster stammt aus dem zentralen und östlichen Nordamerika, wo die Pflanzen in feuchten Staudenfluren, Strauchgesellschaften, an Gewässerrändern, auf Wiesen, entlang von Wegen und an Ruderalstandorten in Höhen von 0–1.600 über NN wachsen. Es sind sommergrüne Pflanzen, die entweder ein kurzes, fleischiges, verzweigendes Rhizom oder einen dicken, verholzenden, sich verzweigenden Kaudex bilden, aus denen 1 oder mehrere Stängel entspringen. Die Stängel sind mehr oder weniger aufrecht, braun bis purpurfarben, mehr oder weniger abstehend rauhaarig, oben auch drüsenhaarig. Die Laubblätter sind dünn, mehr oder weniger behaart, meist sitzend, hell bis dunkel grün, oft steif, ganzrandig oder locker gezähnt. Untere Laubblätter sind zur Blütezeit oft schon verwelkt, spatelförmig bis länglich oval, 2–5 cm lang und 0,5–1,5 cm breit. Mittlere Laubblätter sind sind zur Blütezeit ebenfalls oft verwelkt, lanzettlich bis länglich oval, 5–10 cm lang, 0,5–2 cm breit, geöhrt und ganzrandig. Oberste Laubblätter länglich oval, nach oben hin zunehmend reduziert, 3–8 cm lang, 0,5–1,5 cm breit, halbstängelumfassend und geöhrt. Der Gesamtblütenstand ist meist vielköpfig, unterbrochen schirmtraubenförmig. Die Blütenkörbchen sind bis 3,8 cm cm im Durchmesser, haben behaarte, 0,3–4 cm lange Stiele mit 1–4 linearen bis schmal lanzettlichen, behaarten Hochblättern. Die Körbchenhülle besteht aus 3–6 Reihen linear-lanzettlicher, drüsig behaarter, etwa 1 cm langer Hüllblätter. Es finden sich 40–100 purpurrote oder rosafarbene, bei trübem Wetter eingerollte, bis 1,3 cm lange Strahlenblüten und 50–110 hell gelbe bis purpurfarbene, 4–7 mm lange Röhrenblüten. Später bilden sich Früchte mit gelbbraunem, 4,5–6 mm langem Pappus ("Fallschirm").


Abb. 1 Purpurrote Blütenköpfchen des Symphyotrichum novae-angliae im Boxerwood Garden, Lexington, Virginia, 12.10.2019
Abb. 2 Purpurrote Blütenköpfchen des Symphyotrichum novae-angliae im Boxerwood Garden, Lexington, Virginia, 12.10.2019


Der Gattungsname Symphyotrichum Nees leitet sich ab von gr. "symphyein" (= zusammenwachsen) und gr. "thrix" (= Haar), nach dem basal zusammengewachsenen Haarring des Pappus eines S. novi-belgii (L.) G. L. Nesom, das Nees untersuchte ("Pappus pluriseralis, radiis piliformibus denticulatis in annulum solubilem basi coniunctis"). Allerdings ist dieses Merkmal weder durchgängig bei der Art, noch innerhalb der Gattung vorhanden. Der Gattungsname wurde dennoch beibehalten, da er Vorrang hatte und die überwiegende Zahl amerikanischer Astern sich von einer anderen Stammart herleitet als die eurasischen, die in der Gattung Aster L. verblieben. Das Epitheton novae-angliae steht für eine in Neu-England heimische Art.

Symphyotrichum novae-angliae wird schon seit etwa 1700 in Europa kultiviert und ist für Staudenbeete an sonniger Stelle geeignet. Es lässt sich hervorragend mit anderen herbstblühenden Astern kombinieren und ist vollständig winterhart.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Symphyotrichum novae-angliae. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/symphyotrichum-novae-angliae.html am Tg.Mo.Jahr.