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Tilia cordata Mill.
Winter-Linde, Malvaceae - Malvengewächse
Sommerblüher, VI–VII, bis 25 m, sommergrün, mehrjährig

Die Winter-Linde tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, im nördlichen Flachland zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westsibirisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen wärmebegünstigte Steilhang- und Plateauwälder.

Die Winter-Linde wächst aufrecht, ein- oder mehrstämmig mit runder bis eiförmiger, oft unregelmäßiger Krone. Die Borke ist anfangs glatt, später längs gefurcht und graubraun. Junge Zweige sind anfangs behaart, später verkahlend. Die Laubblätter sind rundlich, am Grunde herzförmig, oft asymmetrisch, randständig gesägt, 3–10 cm lang, oberseits kahl und dunkelgrün, unterseits blaugrün mit anfangs heller, später brauner Behaarung in den Nervenwinkeln; Blattstiel 2–3 cm lang und kahl.

Die Blütenstände sind 4–12-blütige Trugdolden, deren Blütenstandsstiele mit einem Tragblatt verwachsen sind. Die Einzelblüten sind 5-zählig mit cremegelben Kropnblättern. Später bilden sich dünnwandige Früchte mit 2–3 Längsrippen.


Abb. 1 Blattunterseite der Tilia cordata mit der braunen Behaarung in den Nervenwinkeln. Straßenbaum in Devinska Nova Ves, Slovinec Straße, Slowakei, 17.09.2022, 167 m, 48° 12' 14 N, 16° 58' 23 O
Abb. 2 Gesägtes Laubblatt der Tilia cordata im Arboretum Annarode, Sachsen-Anhalt, 19.09.2025
Abb. 3 Trugdoldige Blütenstände von Tilia cordata im Arboretum Annarode, Sachsen-Anhalt, 19.09.2025
Abb. 4 Die Behaarung der Blattunterseite von Tilia cordata wird im Laufe des Jahres erst rostbraun, hier hellbraun. Arboretum Annarode, Sachsen-Anhalt, 19.09.2025


Der Gattungsname Tilia L. existierte schon vorlinnäisch und stammt von lat. "tilia" (= Linde), mit unbekanntem Benennungsmotiv. Das Epitheton cordata stammt von lat. "cordatus" (= herzförmig), nach der Blattform.

Die Winter-Linde ist zwar eher für größere Gärten geeignet, kann aber, da sie gut schnittverträglich ist, mit Formschnitt ohne Weiteres als kleiner Baum angebaut werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Tilia cordata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/tilia-cordata.html am Tg.Mo.Jahr.