Trachycarpus martianus (Wall.) H. Wendl.
Martius-Hanfpalme, Arecaceae - Palmen
Frühlingblüher, III–VII, bis 17 m hoch, immergrün, mehrjährig
Bei der Martius-Hanfpalme handelt es sich um eine der schönsten und größten Trachycarpus-Arten. Trachycarpus martianus zeichnet sich aus durch einen eleganten Wuchs und große Blätter, die regelmäßig eingeschnitten sind und je nach Subspezies (Unterart) bis zu 75 Segmente haben können. Das weichere Blatt wirkt elegant. Die Winterhärte reicht keinesfalls für Mitteleuropa. Nepalesische Provenienzen können eventuell in milden Gebieten und nur mit Schutz versucht werden, gleichwohl das Blatt sehr empfindlich auf längere Fröste reagiert. Ansonsten ist T. martianus eine hervorragend dekorative Kübelpflanze. Auspflanzversuche sind mit regelmäßigem Winterschutz möglich und sollten - wenn überhaupt - nur mit älteren Exemplaren erfolgen. Besser ist es, die Pflanzen im Kübel zu halten und im Sommer die Terrasse oder das Exotenbeet mit ihr zu dekorieren. Palmen der warmgemäßigten Klimate des Himalaya.








Der Gattungsname Trachycarpus leitet sich ab von gr. "trachys" (= rauh) und gr. "karpos" (= Frucht), was wahrscheinlich auf die relativ "harten" Früchte der Pflanze abzielt. Möglich erscheint auch ein Benennungsmotiv nach den rauhen Stammfasern und den davor liegenden Fruchtständen mit ihren Beeren. Das Art-Epitheton martianus wurde zu Ehren des deutschen Reisenden und Direktors des Botanischen Gartens München Karl Friedrich Philipp von Martius (1794–1868) etabliert.
Es existieren drei Subspezies (Unterarten) des Trachycarpus martianus:
- Trachycarpus martianus ssp. martianus stammt aus Nepal und wird als die härteste Subspezies angesehen. Die Saat ist typischerweise deutlich kleiner und die Blattstiele sind unbewehrt. Früher wurde dieser Trachycarpus als T. martianus 'Nepal' bezeichnet.
- Trachycarpus martianus ssp. latisectus (Spanner, H. J. Noltie & M. Gibbons) M. Lorek stammt aus Nordost-Indien, Darjeeling und Assam, und wurde früher als T. 'Sikkimensis' oder T. 'Latisectus' bezeichnet. Typischerweise hat T. martianus ssp. latisectus schon als Sämling breitere Blattsegmente, wobei es Abstufungen der Blattbreite je nach der Herkunft gibt. Einzelne Blattsegmente bleiben aneinander haften, der Blattstiel ist bewehrt. Das Jugendblatt ist blassgrün und relativ dünn. Später wird das Blatt dunkelgrün.
- Trachycarpus martianus ssp. khasianus (Griff.) M. Lorek stammt aus Meghalaya, Indien, und unterscheidet sich durch das regelmäßige, prächtig große Blatt. Wahrscheinlich ist es die empfindlichste Subspezies. Die Saat gleicht der latisectus-Unterart.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jones, D. L. 1994: Palmen. – Könemann Verlag, Köln, 409 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Trachycarpus martianus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/trachycarpus-martianus.html am Tg.Mo.Jahr.