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Tupistra aurantiaca (Baker) Wall. ex Hook. f.r
synonym:
 Campylandra aurantiaca Baker
 Rohdea aurantiaca (Baker) N. Tanaka
 Rohdea nepalensis (Raf.) N. Tanaka
Goldrohdea, Liliaceae - Liliengewächse
 Asparagaceae - Spargelgewächse
 Convallariaceae - Maiglöckchengewächse
Sommerblüher, IV–V, 30–60 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Goldrohdea stammt aus der Himalaya-Region in einem Areal von Nordost-Indien bis China, wo die Pflanzen in der Krautschicht der Wälder oder in schattigen Felshabitaten in Höhen von 1.800–2.900 m über NN wachsen.

Es sind immergrüne Pflanzen mit einem gestreckten, horizontal wachsenden Rhizom, über das sich die Art ausbreitet und im Laufe der Zeit größere Herden bildet. Das Rhizom ist bis 2,8 cm dick, kurz aufsteigend und dicht mit Knoten besetzt. Die Wurzeln sind faserig, bis 5 mm im Durchmesser. Der oberiridische Stamm bis kurz, bis 5 cm lang. Meist werden nur wenige, 4–6 basale, kurz gestielte Laubblätter gebildet, die 18–60 cm lang, 2–6 cm breit, schmal-lanzettlich bis linear, grün, mittig hellgrün bis gelblich, fast ledrig und kahl sind. Die Blütenstände erscheinen meist intrafoliar, sind dicht mit Blüten besetzt in 2,5–4 cm langen Ähren und 1–10 cm langen Blütenstandsstielen. Je Blüte erscheinen 2 Hochblätter, die mit Fortschreiten der Blühphase elongieren. Äußere Hochblätter sind lanzettlich oder schmal 3-eckig, 1,5–5 cm lang und 3&#15013 mm breit. Innere Hochblätter sind bis 7,5 mm lang und 1–2 mm breit. Die Einzelblüten sind 0,8–1,2 cm lang, verwachsen zu einer 5–7 mm langen, glockenförmigen Röhre und 3-eckige bis ovale, fleischige Abschnitte, die anfangs grün, später gelblich oder orangefarben werden.


Abb. 1 Schmal lanzettliche Laubblätter von Tupistra aurantiaca in basaler Anordnung, Privatgarten, 05.11.2017
Abb. 2 Verblühter Blütenkolben von Tupistra aurantiaca mit den länglichen Hochblättern, Privatgarten, 01.05.2018
Abb. 3 Entsprechend ihres Namens werden mit fortschreitender Blühdauer die Perigone von Tupistra aurantiaca zunehmend goldgelb. Privatgarten, 14.04.2019
Abb. 4 Blütenkolben der Tupistra aurantiaca mit vollständig geöffnetem Perigon, Privatgarten, 16.03.2019


Der Gattungsname Tupistra Ker Gawl. ist wahrscheinlich ein phonetisches Anagramm des Volksnamens "Dipa Talo", wie er in Nordostindien gebräuchlich ist. Das Epitheton aurantiaca stammt von lat. "aurantiacus" (= orangerot), nach den Farben des alternden Perigons und des hellen Mittelstreifens der Laubblätter.

Von Tupistra aurantiaca gibt es bisher nur wenig Freilanderfahrung in Mitteleuropa. Die Pflanzen sind ohne Winterschutz in englischer Z 8 winterhart, sollten bei uns wohl besser eine Mullauflage im Winter erhalten, damit ein Anbau im Freiland langfristig erfolgreich ist. Ideal dürfte ein lockerer, auch kalkhaltiger Boden sein, am besten halbschattig unter Gehölzen oder zusammen mit Farnen und anderen immergrünen Schattenexoten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Tupistra aurantiaca. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/tupistra-aurantiaca.html am Tg.Mo.Jahr.