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Tupistra jinshanensis Z. L. Yang & X. G. Luo
  synonym: Campylandra jinshanensis (Z. L. Yang & X. G. Luo) M. N. Tamura, S. Yun Liang & Turland
                 Rohdea jinshanensis (Z. L. Yang & X. G. Luo) N. Tanaka
Jinsha-Rohdea, Liliaceae - Liliengewächse
               Asparagaceae - Spargelgewächse
             Convallariaceae - Maiglöckchengewächse
Frühsommerblüher, IV–V, 30–70 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Jinsha-Rohdea stammt aus Südost-China (Sichuan), wo die Pflanzen in der Krautschicht der Wälder in Höhen von etwa 1.800 m über NN wachsen.

Es sind immergrüne Pflanzen mit einem gelblich-braunen, 1–3 cm dicken, horizontal wachsenden Rhizom, über das sich die Art ausbreitet. Das Rhizom ist kräftig und mit dichten Knoten besetzt. Die Laubblattbasen bilden ein kurzes Stämmchen mit 2-reihig sitzenden, basal überlappenden, linealisch-riemenförmigen, 30–45 cm langen, 1,2–2 cm breiten, grünen Laubblättern, die auf der Oberseite einen hellen Streifen aufweisen. Die Blütenstände erscheinen intrafoliar, sind dicht mit Blüten besetzt in 2–4 cm langen Ähren, die an einem etwa 4 cm langen Blütenstandsstiel erscheinen. Die Einzelblüten haben jeweils 1 grün-weißes, 3–4 cm langes, 1,5–2,5 cm breites, dünnes, etwas durchscheinendes Hochblatt, sind fast glockenförmig, 6,5–8 mm lang, verwachsen zu einer 2,5–3 mm langen Röhre und haben 4–5 mm lange, eiförmige Abschnitte mt weißem Rand.


Abb. 1 Linealisch-riemenförmige, grüne Laubblätter der Tupistra jinshanensis, in einem Privatgarten, 17.05.2022
Abb. 2 Die Laubblätter der Tupistra jinshanensis sind 2-reihig angeordnet, Privatgarten, 17.05.2022


Der Gattungsname Tupistra Ker Gawl. ist wahrscheinlich ein phonetisches Anagramm des Volksnamens "Dipa Talo", wie er in Nordostindien gebräuchlich ist. Das Epitheton jinshanensis wurde nach dem Fluss Jinsha im Westen von Sichuan benannt.

Mit Tupistra jinshanensis gibt es bisher kaum Freilanderfahrungen in Mitteleuropa. Entspechend des Naturstandortes sollten Pflanzen ohne Winterschutz bis Z 7b winterhart sein. Hilfreich dürfte eine Mullauflage im Winter sein. Der Boden sollte locker, humos und mullreich sein. Als Standort eignet sich ein halbschattiger Platz unter Gehölzen, zusammen mit Farnen und anderen immergrünen Schattenexoten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Tupistra jinshanensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/tupistra-jinshanensis.html am Tg.Mo.Jahr.