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Ulmus minor Mill.
synonym:
 Ulmus araxina Takht.
 Ulmus campestris L.
 Ulmus carpinifolia Gled.
 Ulmus densa Litv.
 Ulmus georgica Schchian
 Ulmus grossheimii Takht.
 Ulmus procera Salisb.
 Ulmus wyssotzkyi Kotov
Feld-Ulme, Rotrüster, Ulmaceae, Ulmengewächse
Erstfrühlingblüher, III–IV, 1–40 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Feld-Ulme tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Auen-, Laubmisch- und Hangwäldern, gerne auf Kalk.

Es sind hohe Bäume mit kugeliger bis ovaler Krone, junge Bäme weisen oft einen mehrstämmigem Wuchs auf, ältere meist einstämmig. Die Pflanzen bilden Wurzelsprosse. Die Borke ist graubraun, längsrissig und an Trockenstandorten oder bei Pilzbefall oft deutlich korkig. Junge Triebe sind mehr oder weniger rot-drüsig. Die Laubblätter sind deutlich kleiner als bei den anderen Ulmus-Arten, wechselständig, 2-zeilig angeordnet, oberseits glatt, unterseits dicht behaart und haben den für Ulmen tyischen, am Grunde schiefen Umriss. Es finden sich höchstens 14 Seitennervenpaare. Die Blattränder sind doppelt gesägt. Der Blattstiel ist 8–15 mm lang. Die Blüten erscheinen vor den Laubättern und stehen zu 4 in Büscheln, haben 4–9 glockenförmig verwachsene, grüne Hüllblätter, weiße Narben und 3–8 rote bis dunkelviolette Staubblätter. Die Früchte sind Flügelnüsse, die sich oft schon vor dem Laubaustrieb bilden. Bei der Feld-Ulme liegt der Same dicht unter dem Flügeleinschnitt, dessen Spitzen sich überlappen.


Abb. 1 Junger Ast der Ulmus minor mit deutlichen Korkleisten. Im Trockenwald am Spitzerberg, Ostösterreich, 16.09.2022, 257 m, 48° 05' 45 N, 16° 57' 15 O
Abb. 2 Laubblätter und Zweige von Ulmus minor an einem Wegesrand auf dem Spitzerberg, Ostösterreich, 16.09.2022, 255 m, 48° 05' 45 N, 16° 57' 15 O
Abb. 3 Laubblätter und Korkleisten von Ulmus minor. Im Trockenwald am Spitzerberg, Ostösterreich, 16.09.2022, 257 m, 48° 05' 45 N, 16° 57' 15 O
Abb. 4 Borke der Ulmus minor an einem Wegesrand auf dem Spitzerberg, Ostösterreich, 16.09.2022, 255 m, 48° 05' 45 N, 16° 57' 15 O
Abb. 5 Blick in die Krone einer Ulmus minor im Trockenwald am Spitzerberg, Ostösterreich, 16.09.2022, 257 m, 48° 05' 45 N, 16° 57' 15 O
Abb. 6 Junger und alter Stamm der Ulmus minor mit Borke. Wegesrand auf dem Spitzerberg, Ostösterreich, 16.09.2022, 255 m, 48° 05' 45 N, 16° 57' 15 O


Der Gattungsname Ulmus L. existierte schon vorlinnäisch, lat. "ulmus" (= Ulme), und stellt die etymologische Wurzel der deutschen und englischen ("elm") Namen dar. Das Epitheton minor stammt von lat. "minus" (= kleiner) und ist eine Abgrenzung zu den größeren Laubblättern der anderen Ulmus-Arten.

Die Feld-Ulme ist ein gelegentlich gepflanzter Park- oder Alleebaum. Für den Garten ist sie eine durchaus spannende Pflanze, da ihr Wuchs oft sehr bizarr ist. Im Handel sind mehrere Sorten zu erwerben

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Ulmus minor. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/ulmus-minor.html am Tg.Mo.Jahr.