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Veratrum album L.
Weißer Germer, Melanthiaceae - Germergewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 50–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Weiße Germer tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet in den Alpen und Alpenvorland, ansonsten selten auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt werden feuchte bis nasse Wiesen, Hochstaudenfluren, Weiden und lichte Wälder besiedelt, bevorzugt auf Kalk. Die Pflanzen wachsen aufrecht. Die Laubblätter sind schraubig angeordnet, bis 35 cm lang, breit eiförmig bis elliptisch, längs gefaltet, unterseits behaart und randständig bewimpert. Der Blütenstand ist eine 30–60 cm hohe, dichte, traubige Rispe. Die Perigonblätter sind 7–15 mm lang, grünlich bis gelb. Später bilden sich behaarte, schmal geflügelte Früchte.


Abb. 1 Mehrere Pflanzen des Veratrum album in einer Hochstaudenflur am Roßkopf, Sylvensteinsee, 29.05.2021, 1.020 m, 47° 33' 09 N, 11° 30' 40 O
Abb. 2 Pflanze des Veratrum album in einem lichten Mischwald am Roßkopf, Sylvensteinsee, 29.05.2021, 923 m, 47° 32' 54 N, 11° 31' 24 O


Der Gattungsname Veratrum L. stammt ursprünglich von lat. "verus" (= wahr), nach der Nutzung der Pflanzen als Niespulver, was nach antiker Vorstellung einen psychisch reinigenden Effekt gehabt haben soll. Das Epitheton album stammt von lat. "albus" (= weiß) und verweist auf die Blütenfarbe.

Der Weiße Germer ist eine prächtige Staude für einen sonnigen bis halbschattigen Platz auf nicht zu trockenen, kalkhaltigen Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Veratrum album. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/veratrum-album.html am Tg.Mo.Jahr.