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Verbascum sinuatum L.
Gewelltblättrige Königskerze, Buchtige Königskerze,
Scrophulariaceae - Braunwurzgewächse
Frühling-, Sommerblüher, IVX, 50100 cm hoch,
immergrün, zwei-(mehr-)jährig
Die Gewelltblättrige Königskerze stammt aus dem Mitttelmeergebiet
bis zum Schwarzen Meer, einzelne Vorkommen sind auch auf den Kanaren und
am Kaspischen Meer beschrieben. Sie siedelt auf Trockenrasen, thermophilen
Säumen, Ruderalflächen und entlang von Wegrändern. Es sind
meist zweijährige Pflanzen, die im ersten Jahr mit einer
grundständigen Rosette überwintern. Im zweiten Jahr wachsen die
Pflanzen kräftig in die Höhe und blühen an einem bis zu 100
cm hohen, langgestreckten, verzweigenden Blütenstand. Nach der Saison
sterben die Pflanzen in der Regel ab. Die Überwinterungsrosette weist
typische, leicht identifizierbare Laubblätter auf, da diese buchtig
gelappt und mehr oder weniger gewellt sind. Die Stängelblätter
sind nur wenig gewellt, mit breitem Grund, sitzend und etwas herablaufend.
Der Blütenstand ist ästig. Die Blüten sind 1,53 cm im
Durchmesser, stehen in Büscheln zu 25 in den Achseln kleiner
Tragblätter und haben eine gelbe Krone, die am Grund oft rötlich
gefleckt ist. Die Filamente sind violett und behaart, bis zu 2 davon können
oben kahl sein. Nach der Blüte entwickeln sich eiförmige
Kapselfrüchte, die zahlreiche kleine, braune Samen enthalten.
Abb. 1 Die Blüten des Verbascum sinuatum stehen zu 25 in den Achseln kleiner Tragblätter. Auf einer Lichtung im Hartlaubwald nahe der Cala Pira, Sardinien, 114 m, 39° 10' 07 N 09° 33 09 O, 17.10.2016 | Abb. 2 Blühende Pflanze des Verbascum sinuatum auf einem Acker bei La Ciaccia, Valledoria, Sardinien, Italien, 27.10.2017, 62 m, 40° 54' 19 N, 08° 47' 26 O |
Abb. 3 Überwinterungsrosette des Verbascum sinuatum mit den typischen gewellten Laubblättern. Auf einer Lichtung im Hartlaubwald nahe der Cala Pira, Sardinien, 114 m, 39° 10' 07 N 09° 33 09 O, 17.10.2016 | Abb. 4 Trag- und Kelchblätter von Verbascum sinuatum sind mehr oder weniger wollig behaart. Auf einer Lichtung im Hartlaubwald nahe der Cala Pira, Sardinien, 114 m, 39° 10' 07 N 09° 33 09 O, 17.10.2016 |
Der Gattungsname Verbascum wurde von Linné aus dem Lateinischen
übernommen, lat. "verbascum" (= Königskerze), und bezog sich
ursprünglich wahrscheinlich auf V. nigrum, später dann in
der Antike auch auf weitere Arten der Gattung. Das Epitheton sinuatum
stammt von lat. "sinuatus" (= gebuchtet, gekrümmt), nach den gewellten
und gebuchteten Laubblättern.
Sehr vereinzelt tritt Verbascum sinuatum in Mitteleuropa adventiv
auf. Die Funde sind meist nur kurzlebig und erlöschen wieder. Es sind
dekorative Blütenpflanzen für den Staudengarten, aber auch für
das Exotenbeet in Kombination mit Yuccas, Sukkulenten oder mediterrranen
Pflanzen. Ein sonniger Standort ist ideal. Die Pflanzen sind zweijährig,
säen sich aber zuverlässig aus, wenn man einige Stellen im Garten
"offen" lässt.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer-
und Kanarenflora. Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Verbascum sinuatum.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/verbascum-sinuatum.html am Tg.Mo.Jahr.
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