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Vicia pannonica Crantz
synonym:
 Hypechusa pannonica (Crantz) Alef.
Pannonische Wicke, Ungarische Wicke, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–VII, 30–60 cm hoch, sommergrün, einjährig

Die Pannonische Wicke tritt in Mitteleuropa selten und unbeständig auf. Ursprünglich stammt die Art aus dem südosteuropäischen Raum und wurde 1875 nach Deutschland eingeführt (Neophyt). Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westsibirisch. Bevorzugt siedelt sie auf Äckern, in Weinbergen und an Ruderalstandorten entlang von Wegen und Bahndämmen.

Es sind kletternde, niederliegende oder aufsteigende Pflanzen. Die Stängel sind behaart und gerillt. Alle Laubblätter sind 7–9-paarig gefiedert mit linealen bis eiförmigen, 10–15 mm langen und 2–5 mm breiten Fiederblättern und geteilter Ranke. Die Blüten erscheinen zu 1–4 in den Blattachseln, haben typischerweise weißliche bis gelbe Kronen und sind 15–20 mm lang. Der Kelch ist behaart. Später bilden sich bis 3 cm lange, hellbraune und behaarte Hülsen, die 2–8 schwarze, kugelige bis pyramidale Samen enthalten.

Die systematische Stellung der Vicia pannonica wird teilweise unterschiedlich gehandhabt. Pflanzen mit schmutzig violetten Blüten werden von manchen Autoren als ssp. striata (M. Bieb.) Nyman oder als eigenständige Art V. striata M. Bieb. gesehen.


Abb. 1 Aufsteigend wachsende Vicia pannonica an einem Wegesrand in den Weinbergen oberhalb bei Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 297 m, 48° 04' 21 N, 07° 37' 40 O
Abb. 2 Weißliche Blüten der Vicia pannonica an einem Wegesrand in den Weinbergen oberhalb bei Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 297 m, 48° 04' 21 N, 07° 37' 40 O
Abb. 3 Laubblätter und Blütenstand der Vicia pannonica in den Weinbergen am Siefersheimer Horn, Rheinland-Pfalz, 13.06.2022, 255 m, 49° 47' 35 N, 07° 56' 01 O

Der Gattungsname Vicia L. wurde schon vorlinnäisch für diese und weitere Gattungen windender Pflanzen, nach der etymologischen Wurzel lat. "vincire" (= winden), genutzt. Auch in anderen Sprachen existiert die selbe Wurzel: indogermanisch "ueik", althochdeutsch "wikcha". Das Epitheton pannonica verweist auf die (süd-)osteuropäische Region, im pannonischen Raum ist die Art in Österreich heimisch.

Vicia pannonica ist eine hübsche, einjährige Pflanze für den naturnahen Garten an einem sonnigen Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Vicia pannonica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/vicia-pannonica.html am Tg.Mo.Jahr.