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Vicia tetrasperma (L.) Schreb.
synonym:
 Ervum tenuissimum Pers.
 Ervum tetraspermum L.
 Vicia gemella Crantz
Viersamige Wicke, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Ende Frühsommerblüher, VI–VII, 10–50 cm lang, sommergrün, einjährig

Die Viersamige Wicke tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, im Bergland und den Alpen zerstreut bis selten. Ursprünglich stammt die Art aus dem südeuropäisch-westasiatischen Raum, wurde aber schon vor 1.500 n. Chr. in Mitteleuropa eingebürgert (Archäophyt). In Australien ist die Art ebenfalls eingeführt. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Äckern, Trockenrasen, an Ruderalstandorten entlang von Wegen oder auf Brachen. Die Viersamige Wicke sind kalkmeidend. Es sind kletternde, lianenförmige, manchmal auch niederliegende Pflanzen. Die Stängel sind kahl oder behaart. Die Laubblätter sind 6–8-paarig gefiedert mit meist linearen Fiederblättern und ungeteilter Ranke. Der Blütenstand ist eine 1–6-blütige Traube mit relativ kleinen, 5–9 mm langen Einzelblüten mit hellblauer oder weiß-lilafarbiger Krone. Später bilden sich bis 1,5 cm lange, flache und kahle Hülsen, die meist 4 Samen enthalten.


Abb. 1 Lineare Fiedern der Laubblätter von Vicia tetrasperma mit ungeteilten Ranken. Staudenflur in der Ickerschen Heide, Castrop-Rauxel, 15.06.2017, 57 m, 51° 36' 07 N, 07° 20' 46 O
Abb. 2 Die kleinen, unscheinbaren Blüten von Vicia tetrasperma. Staudenflur in der Ickerschen Heide, Castrop-Rauxel, 15.06.2017, 57 m, 51° 36' 07 N, 07° 20' 46 O
Abb. 3 Die Hülsen der Vicia tetrasperma haben meist 4 Samen. Strauchsaum im Schwarzbachtal bei Ratingen, 06.09.2020, 134 m, 51° 17' 07 N, 06° 56' 23 O
Abb. 4 Etwas geflügelter Stängel von Vicia tetrasperma. Strauchsaum im Schwarzbachtal bei Ratingen, 06.09.2020, 134 m, 51° 17' 07 N, 06° 56' 23 O


Der Gattungsname Vicia L. wurde schon vorlinnäisch für diese und weitere Gattungen windender Pflanzen, nach der etymologischen Wurzel lat. "vincire" (= winden), genutzt. Auch in anderen Sprachen existiert die selbe Wurzel: indogermanisch "ueik", althochdeutsch "wikcha". Das Epitheton tetrasperma besteht aus gr. "tetra" (= vier) und gr. "sperma" (= Same), zu "Viersame", nach der Anzahl der Samen einer Schote.

Vicia tetrasperma ist eine unscheinbare, krautige Pflanze für den naturnahen Garten oder die Blumenwiese an einem sonnigen Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Vicia tetrasperma. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/vicia-tetrasperma.html am Tg.Mo.Jahr.