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Viola canina L.
Hunds-Veilchen, Violaceae - Veilchengewächse
Frühlingblüher, V–VI, 05–15 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Das Hunds-Veilchen tritt in Mitteleuropa überwiegend zerstreut bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt siedelt es auf kalkfreien Magerrasen, in Heiden, Sandfluren, lichten Wäldern und Strauchgesellschaften.

Die Pflanzen sind immergrün, besitzen Erneuerungsknospen am Rhizomhals (Pleikormstaude) und bilden Wurzelausläufer. Die Stängel sind niederliegend oder aufsteigend. Es finden sind keine grundständigen Blätter. Die Laubblätter sind bis zu 2 mal länger als breit mit herzförmigem Grund. Nebenblätter sind deutlich kürzer als der Blattstiel. Die Blüten erscheinen im zeitigen Frühjahr, sind tiefblau, 7–18 mm lang, im Umriss näherungsweise quadratisch, mit gelblichem, geradem Sporn. Die Kelchblätter sind spitz zulaufend.

Neben der vegetativen Ausbreitung über Wurzelausläufer kann sich das Hunds-Veilchen generativ mittels Samen vermehren. Diese werden von Ameisen verschleppt (Myrmekochorie) oder per Schleudermechanismus (Ballochorie) ein paar Meter weit verstreut.


Abb. 1 Fruchtkapseln und spitz zulaufende Kelchblätter von Viola canina im Sandrasen der Binnendüne Wahler Berg bei Dormagen, Niederrhein, 15.05.2022, 45 m, 51° 07' 22 N, 06° 48' 42 O
Abb. 2 Pflanze der Viola canina im Sandrasen der Binnendüne Wahler Berg bei Dormagen, Niederrhein, 15.05.2022, 45 m, 51° 07' 22 N, 06° 48' 42 O
Abb. 3 Blüte der Viola canina mit weißem Zentrum. Sandrasen der Binnendüne Wahler Berg bei Dormagen, Niederrhein, 15.05.2022, 45 m, 51° 07' 22 N, 06° 48' 42 O
Abb. 4 Blüte mit gelbem Sporn bei Viola canina. Sandrasen der Binnendüne Wahler Berg bei Dormagen, Niederrhein, 15.05.2022, 45 m, 51° 07' 22 N, 06° 48' 42 O


Der Gattungsname Viola ist von Linné aus dem Lateinischen übernommen worden und bedeutete schon im Altertum Veilchen. Das Epitheton canina stammt von lat. "canis" (= Hund) und dürfte als nicht duftende Art wohl eine Abgrenzung zum Duft-Veilchen, Viola odorata L., sein.

Violae caninae sind dekorative, immergrüne Bodendecker für sonnige oder trockene Bereiche im Garten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Viola canina. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viola-canina.html am Tg.Mo.Jahr.