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Wollemia nobilis W. G. Jones, K. D. Hill & J. M. Allen
Wollemie, Wollemie-Kiefer, Araucariaceae - Araukariengewächse
Hochsommerblüher, (III–)VI–IX(–XI), 25–40 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Wollemie stammt aus dem südöstlichen Australien (New South Wales), wo die Pflanzen in tiefen, geschützten Schluchten der Mittelgebirge wachsen. Die Art ist endemisch in Australien und seit ihrer Entdeckung 1994 sind nur 3 Standorte mit etwa 100 Pflanzen gefunden worden. Die Pflanzen sind immergrün und meist mehrstämmig, aufrecht wachsend und wenig verzweigend. Seitenäste sind meist unverzweigt und bilden terminale Zapfen. Nach deren Reife werden die Zweige meist abgeworfen. Die Äste sind mit Schuppen besetzt. Die Borke ist dunkelbraun und wirkt durch blasige Ausstülpungen ungewöhnlich "knubbelig". Die Laubblätter sind linear, 3–8 cm lang, 2–5 mm breit, oberseits limonen-grün, unterseits hellgrün, spiralig angeordnet, an der Basis gedreht und wirken daher in 2 oder 4 Ebenen angeordnet. Die Pflanzen sind einhäusig mit männlichen und weiblichen Zapfen an unterschiedlichen Zweigen. Männliche Zapfen sind hängend, stehen einzeln, sind rotbraun, 5–11 cm lang, 1–2 cm breit und schlank konisch. Weibliche Blütenzapfen sind eiförmig bis kugelig, 6–12 cm lang, 5–10 cm breit, grün, einzeln stehend und mit spitzen Schuppen bedeckt. Sie benötigen 18–20 Monate zur Reife. Die Samen sind braun, papierartig und geflügelt.


Abb. 1 Die Laubblätter der Wollemia nobilis sind scheinbar in 2 oder 4 Ebenen angeordnet. Insel Hombroich, Neuss, 20.03.2021
Abb. 2 Weiblicher Zapfen von Wollemia nobilis mit spitzen Schuppen. Insel Hombroich, Neuss, 20.03.2021
Abb. 3 Hängender, männlicher Zapfen der Wollemia nobilis. Insel Hombroich, Neuss, 20.03.2021
Abb. 4 In den Frühjahren der Kultur von Wollemia nobilis wurden diese teilweise noch mit Käfigen oder Gittern geschützt. Botanischer Garten Budapest, Ungarn, 23.09.2009


Der Gattungsname Wollemia W. G. Jones, K. D. Hill & J. M. Allen bezieht aich auf den Fundort der Art im Wollemi National Park. Das Epitheton nobilis wurde zu Ehren des Entdeckers der Art, David Noble (1965–), etabliert.

Wollemia nobilis sind in den wintermilden Regionen an geschützten Standorten möglicherweise winterhart. Sie wollen einen halbschattigen bis sonnigen, eher feuchten Standort mit neutralen bis sauren, lockeren, nicht veroichteten Böden. Die gute Regenerationsfähigkeit dürfte nach dem Zurückfrieren die Pflanzen potential wieder aus den bodennahen Stammpartien austreiben lassen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Wollemia nobilis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/wollemia-nobilis.html am Tg.Mo.Jahr.