Arisaema candidissimum W. W. Sm
Duftender Feuerkolben, Duftende Kobralilie, Araceae - Aronstabgewächse
Sommerblüher, VI–VII, 30–75 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Duftende Feuerkolben stammt aus Ostasien (China und Tibet), wo die Pflanzen an trockenen Hängen auf 2.250–3.300 m über Meereshöhe vorkommen. Nach Mitteleuropa wurde die Art 1924 eingeführt.
Der Duftende Feuerkolben hat eine abgeflachte, kugelige, 3–5 cm im Durchmesser große Knolle. Die 3–4 Nebenblätter sind braun rosafarben, 5–24 cm lang, 4–5 cm breit, mit weißlichen Flecken und umfassen den Pseudostamm, der aus dem grünen, 15–35 cm langen, etwa 1,2 cm im Durchmesser breiten Stängel des Laubblatts gebildet wird. Das Laubblatt steht einzeln, ist 3-teilig mit sitzenden, breit eiförmigen bis fast runden Abschnitten. Der zentrale Abschnitt ist 6–8 cm lang, 7–9 cm breit, die seitlichen Abschnitte sind etwas schräg, 5–6 cm lang und 4–8 cm breit.
Der Blütenstand erscheint vor dem Laubblatt und besitzt Veilchengeruch. Die Hochblattröhre ist zylindrisch, 3–4 cm lang, etwa 2 cm im Durchmesser breit und am Schlund zurückgebogen. Das Hochblattsegel ist blassgrün oder weiß, mit grünen oder purpurfarbenen, länglichen Linien. Die Hochblattzunge ist 5–6 cm lang, 3–4 cm breit, eiförmig bis eiförmig-lanzettlich und geschwänztem, 23 cm langem Fortsatz. Der Kolben (=Spadix) ist eingeschlechtlich, an der Basis finden sich 2 Gruppen von quirlständigen Blüten: oben die männlichen, unten die weiblichen Blüten. Die weibliche Zone ist länglich, etwa 2 cm lang und etwa 1 cm im Durchmesser breit, mit grünen, verkehrt eiförmigen Fruchtknoten. Die männliche Zone ist zylindrisch, 1,6–2 cm lang und 3–4 mm breit. Der Appendix ist weiß oder blassgrün, trichterförmig, fast zylindrisch, 3–4,5 cm lang und 2–5 mm breit. Der Fruchtstand ist nickend mit roten Beerenfrüchten.
Der Gattungsname Arisaema Mart. stammt vom gr. = "aris", dem Deminutiv von gr. "aron" (= Aronstab), und gr. "haima" (= Blut), im Sinne von "blutsverwandt" mit dem Aronstab. Das Epitheton candidissimum stammt von lat. "candidus" (= weiß), zum Superlativ lat. "candidissimum" (=glänzend weiß, blütenweiß), nach der Blüten-, beziehungsweise Hochblattfarbe.
Für den Garten ist Arisaema candidissimum eine dekorative Art für den schattigen bis halbschattigen Standort auf mullreichen, feuchten Böden. In kälteren Regionen profitieren die Pflanzen von einer Mullauflage.
Referenzen
Duddington, C. L. 1972: Baupläne der Pflanzen. – Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 323 S.
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Arisaema candidissimum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/arisaema-candidissimum.html am Tg.Mo.Jahr.