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Cirsium acaule (L. f.) Scop.
synonym:
  Carduus acaulis L. f.
Stängellose Kratzdistel, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Sommerblüher, VII–IX, 05–25 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Stängellose Kratzdistel tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt in den basen- und kalkreichen Mittelgebirgen, Richtung Nordwesten fehlt sie fast ganz. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch. Überwiegend siedelt sie auf Halbtrocken- und Magerrasen, gerne auf basenreichen Böden.

Die Pflanzen haben keine oder nur kurze Stängel bis maximal 25 cm Höhe. Die Laubblätter sind rosettenartig gehäuft, steif, lanzettlich, gelappt bis buchtig fiederspaltig, oberseits dunkelgrün, unterseits mehr oder weniger weißfilzig. Die Blütenköpfchen stehen meist einzeln, gelegentlich bis zu 4, sind purpurfarben rot, selten weiß. Wie bei allen Arten der Gattung bilden sich Früchte mit gefiederten "Fallschirmen" (= Pappus).


Abb. 1 Balttrosetten von Cirsium acaule in einem Halbtrockenrasen am Erkenberg bei Neidlingen, Schwäbische Alb, 26.09.2022, 606 m, 48° 35' 09 N, 09° 34' 22 O
Abb. 2 Blütenköpfchen des Cirsium acaule, in einem Halbtrockenrasen am Erkenberg bei Neidlingen, Schwäbische Alb, 26.09.2022, 606 m, 48° 35' 09 N, 09° 34' 22 O
Abb. 3 Die Blütenköpfchen von Cirsium acaule sind mehr oder weniger stängelllos. Halbtrockenrasen am Erkenberg bei Neidlingen, Schwäbische Alb, 26.09.2022, 606 m, 48° 35' 09 N, 09° 34' 22 O
Abb. 4 Frucht des Cirsium acaule mit gefiedertem Pappus. Schwermetallrasen am Bottendorfer Hügel, Thüringen, 20.09.2024, 167 m, 51° 18' 38 N, 11° 24' 15 O
Abb. 5 Blühende Pflanze des Cirsium acaule. Halbtrockenrasen am Filsberg bei Berka, Thüringen, 303 m, 51° 20' 12 N 10° 56' 40 O, 12.07.2025
Abb. 6 Fruchtköpfchen des Cirsium acaule. Schwermetallrasen am Bottendorfer Hügel, Thüringen, 20.09.2024, 167 m, 51° 18' 38 N, 11° 24' 15 O
Abb. 7 Blühende Pflanze von Cirsium acaule im Schwermetallrasen am Bottendorfer Hügel, Thüringen, 20.09.2024, 167 m, 51° 18' 38 N, 11° 24' 15 O
Abb. 8 Knospe eines Blütenköpfchen von Cirsium acaule. Halbtrockenrasen am Filsberg bei Berka, Thüringen, 303 m, 51° 20' 12 N 10° 56' 40 O, 12.07.2025


Der Gattungsname Cirsium leitet sich ab von lat. "cirsion" (= distelförmige Pflanze). Wahrscheinlich ist dieser Name indogermanischen Ursprungs von der etymologischen Wurzel "kars-" (= Kratzen). Diese Wurzel findet sich bei anderen Gattungen der "Disteln" wieder: Carlina L. oder Carduus L. Das Art-Epitheton acaule stammt von gr. "akaulos" (= stängellos) und bezieht sich auf Wuchsform der Art.

Cirsium acaule ist eine einheimische Staude für den Steingarten oder das Alpinum an sonniger Stelle auf basenreichen, auch trockenen Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Cirsium acaule. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cirsium-acaule.html am Tg.Mo.Jahr.