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Erinacea anthyllis Link
synonym:
  Anthyllis erinacea L.
Blauer Igelginster, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Frühlingblüher, IV–V, 20–60 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Blaue Igelginster stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum, wo die Pflanzen in Felsfluren und der Macchie bis auf etwa 2.000 m über Meereshöhe vorkommen.

Die Pflanzen bilden halbkugelige Polster. Junge Zweige sind aufsteigend bis aufrecht, seidig behaart, mit 10–13 flachen Rippen und enden in einem Dorn, ältere Zweige sind verkahlend. Die Laubblätter sind gegen- oder wechselständig, länglich spatelförmig, behaart, rasch hinfällig, 7–13 mm lang und 2–3 mm breit.

Die Blüten stehen zu 2–4 und haben einen 2–3 mm langen, silberfarben behaarten Blütenstiel mit 1 etwa 6 mm langem Vorblatt und 2 kleinen Tragblättern. Die Einzelblüten sind violett mit 15–19 mm langer und 7 mm breiter, kahler Fahne und etwa gleich langen Flügeln und Schiffchen. Die Kelche sind seidig behaart, zylindrisch, später aufgeblasen, 11–16 mm lang und 2-lippig. Die Kelchzähne sind viel kürzer als die Kelchröhre. Später bilden sich 12–23 mm lange, 4–5 mm breite, längliche, seidig behaarte Hülsenfrüchte mit 3–4 eiförmigen, 2–3 mm langen, kahlen, grünen bis braunen Samen.


Abb. 1 Erinacea anthyllis kurz nach der Blüte mit den behaarten, aufgeblasenen Kelchen und ersten sich bildenden Hülsen. Botanischer Garten München, 29.05.2025
Abb. 2 Länglich spatelförmige Laubblätter der Erinacea anthyllis, Privatgarten, 18.06.2025


Der Gattungsname Erinacea Adans. stammt von lat. "erinaceus" (= Igel), nach den dornigen Trieben. Das Epitheton anthyllis stammt von gr. "anthyllion" (= Blümchen), mit unerklärtem Benennungsmotiv, da eine Ähnlichkeit mit dem Wundklee, Anthyllis vulneraria L., kaum besteht, sieht man von der selben Gattung der Leguminosae ab.

Der Blaue Igelginster wird selten von Züchtern angeboten. Es sind dekorative, blau blühende Polsterpflanzen. Sie bevorzugen kalkhaltige, gut drainierte und sonnige Plätze im Steingarten oder der mediterranen Pflanzung. Dekorativ sind Kombinationen mit Yuccas und Gräsern.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Erinacea anthyllis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/erinacea-anthyllis.html am Tg.Mo.Jahr.