Startseite

Inula crithmoides L.
Salz-Alant, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Herbstblüher, VIII–X, 10–90 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Salz-Alant kommt im gesamten Mittelmeergebiet an den Küsten und salzhaltigen Standorten im Inland vor. Es sind immergrüne, basal verholzende Sträucher mit aufrechten, nur wenig verzweigten Stängeln und fleischigen, kahlen, linealischen, mehr oder weniger abgeflachten und an der Spitze manchmal 3-zähnigen Laubblättern. Die Blütenköpfchen haben oben verdickte Köpfchenstiele mit kleinen Hochblättern. Die Scheibenblüten im Zentrum der Blütenköpfchen sind orangefarben, die Zungenblüten am Rand der Blütenköpfchen sind hellgelb, 14–25 mm lang und überragen den Hüllkelch. Später bilden sich Fruchtköpfchen mit Früchten, die bräunliche Pappusborsten ("Fallschirme") tragen.


Abb. 1 Blühende Sträucher der Inula crithmoides im Marisma der Ilha Tavira, Portugal, 18.10.2010, 3 m, 37° 06' 31 N, 07° 37' 52 W
Abb. 2 Blütenköpfchen der Inula crithmoides am Strand bei Mirca, Brac, Kroatien, 13.10.2012, 0 m, 43° 23' 03 N, 16° 31' 44 O
Abb. 3 Fruchtköpfchen der Inula crithmoides mit den braunen Pappi. Strand von Cala Pira, Sardinien, 16.10.2016, 4 m, 39° 10' 21 N, 09° 34' 14 O
Abb. 4 Aufrechter, blühender Strauch der Inula crithmoides im oberen Marisma der Ilha Tavira, Portugal, 18.10.2010, 1 m, 37° 06' 33 N, 07° 37' 47 W
Abb. 5 Hier eher niederliegendes Exemplar der Inula crithmoides am Strand bei Mirca, Brac, Kroatien, 13.10.2012, 1 m, 43° 23' 07 N, 16° 31' 27 O
Abb. 6 Fruchtender Strauch der Inula crithmoides im Botanischer Garten Dunas Del Odiel, Südwestspanien, 16.10.2010
Abb. 7 Blütenköpfchen der Inula crithmoides an der Lagune bei San Giovanni, Muravera, Sardinien, 0 m, 39° 23' 30 N 09° 36' 29 O, 17.10.2016
Abb. 8 Pflanze von Inula crithmoides an der Lagune bei San Giovanni, Muravera, Sardinien, 0 m, 39° 23' 30 N 09° 36' 29 O, 17.10.2016


Der Gattungsname Inula L. leitet sich von gr. "helenion" (= Alant) ab, wurde schon vorlinnäisch als "Helenium" genutzt und durch eine Lautumstellung zu Inula umgedeutet. Das Epitheton crithmoides stammt von gr. "krithmon" (= Meerfenchel) und gr. "-oeides" (= -ähnlich), zu "meerfenchelähnlich". Die Benennung dürfte nach dem Gewöhnlichen Meerfenchel, Crithmum maritimum L., erfolgt sein, der morphologisch zwar kaum Ähnlichkeiten aufweist, aber den selben Lebensraum besiedelt.

Inula crithmoides dürfte bis Z 9 winterhart sein, gleichwohl dies bisher nicht ausreichend getestet wurde. Architektonisch bietet sie sukkulente Laubblätter mit hübschen Blüten. Der Standort sollte offen, salzahltig und sonnig sein. Eventuell versuchenswert in küstennahen Gärten Mitteleuropas?

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Inula crithmoides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/inula-crithmoides.html am Tg.Mo.Jahr.