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Lathyrus vernus (L.) Bernh.
synonym:
  Orobus vernus L.
Frühlings-Platterbse, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Ende Erstfrühlingblüher, III–V, 20–30(–60) cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Frühlings-Platterbse tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt in den Kalkmittelgebirgen. Richtung Westen wird sie selten und fehlt teilweise ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westsibirisch. Bevorzugt siedelt sie in Laub- und Mischwäldern mit nährstoffreichem Boden, Mull und gerne auf Kalk.

Die Stängel sind unverzweigt, ungeflügelt, ohne Ranken und tragen Blätter mit 3–4 Fiederpaaren ohne Endfieder. Die Fiedern sind eiförmig, länglich zugespitzt, 3–7 cm lang, 1–3 cm breit. Die Blütentrauben bestehen aus 3–5(–8) Blüten mit anfänglich purpurfarbener, später violetten und beim Verblühen blauen bis grünblauen Kronblättern. Später bilden sich braune Hülsen mit 8–14 Samen.


Abb. 1 Der traubige Blütenstand des Lathyrus vernus in einem Traubeneichen-Wald (Quercus petraea (Matt.) Liebl.) auf dem Bausenberg, Niederzissen, Eifel, 17.04.2015, 295 m, 50° 27' 53 N, 07° 13' 11 O
Abb. 2 Blüte von Lathyrus vernus, Bausenberg, Niederzissen, Eifel, 17.04.2015, 295 m, 50° 27' 53 N, 07° 13' 11 O
Abb. 3 Leicht geflügelter Stängel eines Lathyrus vernus. Möglicherweise als Hinweis auf eine Hybridsippe, normalerweise sind die Stängel ungeflügelt. Bausenberg, Niederzissen, Eifel, 17.04.2015, 293 m, 50° 27' 52 N, 07° 13' 11 O
Abb. 4 Beim Verblühen wird die Krone des Lathyrus vernus bläulich. Bausenberg, Niederzissen, Eifel, 17.04.2015, 295 m, 50° 27' 53 N, 07° 13' 11 O
Abb. 5 Blütentraube des Lathyrus vernus, im Botanischen Garten Leipzig, 07.05.2023
Abb. 6 Dunkelbraune Schoten von Lathyrus vernus, im Botanischen Garten Leipzig, 07.05.2023
Abb. 7 Unverzweigte Pflanze des Lathyrus vernus, Bausenberg, Niederzissen, Eifel, 17.04.2015, 291 m, 50° 27' 52 N, 07° 13' 12 O
Abb. 8 Hellrosa bis himmelblaue Blüten der Lathyrus vernus, Privatgarten, 25.04.2015


Der Gattungsname Lathyrus L. wurde schon vorlinnäisch für die Platterbsen genutzt, gr. "lathyros" (= Saat-Platterbse). Ein Benennungsmotiv ist allerdings nicht eindeutig. Das Epitheton vernus stammt von lat. "vernus" (= Frühlings-) und beschreibt den Blühzeitpunkt.

Lathyrus vernus ist eine hübsche Staude für den Frühlingsgarten. Sie fühlt sich auf frischen, humosen und mullreichen Böden im lichten Unterwuchs von Gehölzen wohl. Ein halbschattiger bis schattiger Standort ist ideal. Der Boden sollte kalkhaltig sein, um ein Etablieren zu gewährleisten. Es gibt mehrere Sorten mit unterschiedlichen Kronfarben.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Lathyrus vernus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lathyrus-vernus.html am Tg.Mo.Jahr.