Startseite

Linum austriacum L.
synonym:
  Linum perenne ssp. austriacum O. Bolòs & Vigo
  Linum squamulosum J. Rudolph
Österreichischer Lein, Linaceae - Leingewächse
Sommerblüher, V–VII, 30–60 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Österreichische Lein tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf. Ursprünglich stammt er aus Vorderasien und ist in Mitteleuropa erstmalig 1860 nachgewiesen worden. Bevorzugt wachsen die Pflanzen auf Xerothermrasen, trockenen Ruderalstandorten und Weinbergsbrachen, gerne auf kalkreichen Böden.

Die Pflanzen sind sommergrün, wachsen bogig aufsteigend bis aufrecht, verzweigen sich und bilden Erneuerungsknospen am Wurzelhals (Pleiokormstaude), sowie Wurzelsprosse. Die Laubblätter sind wechselständig, linealisch-lanzettlich, bis 2,5 cm lang, 0,5–2,0 mm breit und 1-nervig. Der Blütenstand ist lockerblütig mit 5–25 Blüten. Die Blüten sind dunkler blau als beim Ausdauernden Lein, Linum perenne L., mit 10–17 mm langen Kronblättern. Die Kelchblätter sind lanzettlich und am Rand drüsig bewimpert. Die inneren Kelchblätter sind spitz und gleich lang wie die äußeren. Später bilden sich kugelförmige, 3,5–5 mm lange Kapselfrüchte mit waagerecht abstehenden bis abwärts gekrümmten Fruchtstielen.


Abb. 1 Kugelförmige Kapselfrucht des Linum austriacum mit gleich langen Kelchblättern und abwärts gekrümmten Fruchtstielen. Saatstreifen am ehemaligen Mirker Bahnhof, Wuppertal, 28.06.2024, 173 m, 51° 15' 59 N, 07° 08' 42 O


Der Gattungsname Linum L. stammt von lat. "linum" (= Lein, Flachs), nach der schon im Altertum nachgewiesenen Nutzung einiger Arten als Faserlieferanten. Das Epitheton austriacum stammt von lat. "austriacus" (= österreichisch), auch für Arten die nicht ausschließlich in Österreich indigen sind, sondern das Artepitheton bezieht sich auf das südliche und östliche Mitteleuropa im weitesten Sinne.

Linum austriacum wird schon lange in Gärten angebaut und ist ein zierlicher Sommerblüher für warme und sonnige Standorte. Im Steingarten, Alpinum oder dem Sukkulentenbeet fügen sich die Pflanzen gut ein. Ideal ist ein basen- oder kalkhaltiger, nicht zu feuchter Boden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Linum austriacum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/linum-austriacum.html am Tg.Mo.Jahr.