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Morus alba L.
Weißer Maulbeerbaum, Moraceae - Maulbeergewächse
Frühlingblüher, IV–V, 3–10 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Weiße Maulbeerbaum stammt ursprünglich aus Nord- und Zentralchina, ist wird schon seit dem Alterum weit über sein natürliches Verbreitungsgebiet angebaut.

Es sind sommergrüne, ein- oder mehrstämmige Sträucher oder Bäume mit Wurzelsprossen, die sich schon in den unteren Partien verzweigen und eine breit ausladende Krone im Alter bilden. Die Borke ist grau und mehr oder weniger längsrissig. Die Zweige sind behaart. Die Laubblätter haben einen 1,5–5,5 cm langen und flaumig behaarten Blattstiel, sind 5–30 cm lang, 5–12 cm breit, breit eiförmig oder 3(–5)-lappig, gelegentlich auch unregelmäßig gelappt, randständig gesägt, oberseits kahl und hellgrün, unterseits auf der Fläche spärlich flaumig an der Nervatur behaart. Männliche Blütenstände sind 2–3,5 cm lange, dicht weißhaarige, zylindrische, gelb-grüne Kätzchen. Weibliche Blütenstände sind 1–2 cm lange, elliptische Kätzchen mit kurzem Stiel. Die Einzelblüten sind gelbgrün und unscheinbar. Später bilden sich 2–2,5 cm lange, kugelige oder elliptische bis zylindrische, 1–2,5 cm lange, anfangs rötliche, bei Reife grünlich-weiße, rote oder schwarze, aromatische, aber fade Früchte. Bei den Früchten handelt es sich um Sammelsteinfrüchte ähnlich denen der Gattung Rubus L. Zu den aromatischsten der Gattung Morus L. gehört die M. nigra L. Ebenfalls schwarze Früchte kann M. rubra L. bilden, die wenig aromatisch sind.


Abb. 1 Oberseits kahle Laubblätter und reife, weiße und schwarze Früchte der Morus alba in einem Privatgarten in Ihringen, Baden-Württemberg, 17.06.2024
Abb. 2 Unreife rötliche und reife, schwarze Früchte von Morus alba in einem Privatgarten in Ihringen, Baden-Württemberg, 17.06.2024
Abb. 3 Laubblätter und Früchte von Morus alba in einem Privatgarten in Ihringen, Baden-Württemberg, 17.06.2024


Der Gattungsname Morus L. geht wahrscheinlich auf das armenische "mori" (= Brombeere) zurück, in dessen Sprachregion der Schwarze Maulbeerbaum, M. nigra wohl ursprünglich indigen war. Etwa um 400 v. Chr. wurden die Pflanzen nach Griechenland eingeführt und angebaut, wo deren Benennung zu gr. "morea" (= Maulbeerbaum und Brombeere) sich wandelte und fortan in der Antike beide Sippen, Rubus und Morus, umfasste, was anhand der sehr ähnlichen Früchte auch verständlich ist. Das Epitheton alba stammt von lat. "albus" (= weiß), nach der grün-weißlichen Farbe reifer Früchte, auch wenn diese bei manchen Pflanzen schwarz sein können.

Der Weiße Maulbeerbaum wird in Mitteleuropa schon seit dem 14. Jahrhundert angebaut. Er eignet sich für warme und sonnige Lagen. Ideal ist ein offener Standort. Im Handel sind mehrere Sorten erhältlich.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Morus alba. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/morus-alba.html am Tg.Mo.Jahr.