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Ornithogalum balansae Boiss.
synonym:
  Ornithogalum oligophyllum Clarke
Zwerg-Milchstern, Wenigblättriger Milchstern, Hyacinthaceae - Hyazinthengwächse
  (auch Asparagaceae - Spargelgewächse oder Liliaceae - Liliengewächse)
Vollfrühlingblüher, IV–VI, 10–30 cm hoch, vorsommergrün, mehrjährig

Der Zwerg-Milchstern stammt aus dem Balkan, Kaukasus und Kleinasien, wo die Pflanzen in felsigen Grashängen, Hochgebirgswiesen und an Schneeflecken auf 630–3.000 m über Meereshöhe vorkommen. In Mitteleuropa ist die Art seit Ende des 19. Jahrhunderts in Kultur.

Die 2–4 Blätter sind niederliegend, verkehrt eilanzettlich bis spatelförmig, am Ende plötzlich abgerundet, 6leicht gräulich, 6leicht gräulich, 6–20 cm lang, 0,5–2 cm breit, leicht gräulich, ohne weißen Mittelstreifen. Die Blütenstängel des Ornithogalum balansae sind blattlos mit 2–5 weißen Blüten in Trauben. Die Perigonblätter sind 11–16 cm lang. Später bilden sich Kapselfrüchte mit 6 paarweise angenäherten Flügeln.


Abb. 1 Blütenstand des Ornithogalum balansae mit den weißen, milchfarbenen "Blütensternen", Privatgarten, 12.03.2015
Abb. 2 Die 6-strahligen, weißen Perigone des Ornithogalum balansae, Privatgarten, 12.03.2015
Abb. 3 Blüten mit anschwellenden Fruchtknoten beim Ornithogalum balansae, wenigblütiger Blütenstand, Privatgarten, 12.03.2015
Abb. 4 Etwa 3-jährige Ornithogalum balansae nach dem Austrieb im 0,5L-Topf, Blätter und Blüten erscheinen meist zeitgleich oder die Blätter zuerst



Der Gattungsname Ornithogalum L. leitet sich ab von gr. "ornithos" (= Vogel) und gr. "gala" (= Milch), also "Vogelmilch". Dies ist eine in der vorlinnéschen Zeit gebräuchliche Bezeichnung mehrerer Arten der Milchsterne. Das Art-Epitheon balansae wurde zu Ehren des französischen Botanikers Benedict Balansa (1825–1891) etabliert, der unter anderem in Kleinasien Feldexpeditionen durchführte.

Ornithogalum balansae ist eine früh blühende Zwiebelpflanze für sonnige bis halbschattige Stellen. Sehr hart, mancherorts aus Gartenbeständen verwildert. Der Boden sollte locker und druchlässig sein, gerne humos, ohne Staunässe.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Ornithogalum balansae. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/ornithogalum-balansae.html am Tg.Mo.Jahr.