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Phyllostachys nigra (Lodd. ex Lindl.) Munro
synonym:
  Bambusa nigra Lodd. ex Lindl.
  Bambusa puberula Miq.
  Phyllostachys bambusoides Siebold & Zucc.
  Phyllostachys boryana Mitford
  Phyllostachys henonis Mitford
  Phyllostachys puberula (Miq.) Munro
  Sinoarundinaria nigra (Lodd. ex Lindl.) Ohwi ex Mayeb.
Schwarzer Bambus, Poaceae - Süßgräser
Meist hapaxanther Blüher (nur einmal blühend, dann absterbend), 4–10 m hoch, immergrün, mehrjährig

Mittelhoher Bambus aus China (Süd-Hunan), wo die Pflanzen in Bergwäldern und Tälern auf 1.100–1.200 m über Meereshöhe vorkommen. In vielen Ländern der Welt wird die Art als Zierpflanze angebaut.

Die Pflanzen erreichen Höhen von 4–10 m mit ausgeprägter Neigung zur Ausläuferbildung, die teilweise viele Meter von den zentralen Sprossen neue Halme bilden. Die Halme haben einen Durchmesser von 5 cm oder mehr, sind anfangs grün, später violettbraun bis schwarz; die Internodien sind 25–30 cm lang, anfangs weiß puderig und dicht flaumhaarig; die Knoten sind etwa 3 mm dick und etwas erhabener als die behaarten Hüllblattnarben; die Hüllblätter sind rot-braun, manchmal grün und dunkel-braun gefleckt. Die Laubblätter sind grün oder beidseits purpurfarben gefleckt, 3-eckig oder 3-eckig-lanzettlich, 7–10 cm lang, etwa 1,2 cm breit, gekielt und mehr oder weniger gewellt. Je Endast finden sich 2–3 Laubblätter.

Die Blütenstände sind 3,5–5 cm lange Ähren mit 4–8 schuppigen Tragblättern und 4–6 kahlen oder behaarten, nicht geöhrten, Hüllblättern. Jedes Ährchen trägt 2–3 Blüten. Die 0–3 Hüllspelzen sind behaart; die Deckspelzen sind 1,2–1,5 cm lang und dicht behaart; es finden sich 3 Narben.

Von Phyllostachys nigra existiert ein umfangreiches Portefeuille an Synonymen, bekannt dürfte die 'Henonis'-Form sein, die dauerhaft grüne Halme behält und erst mit dem Absterben sich dunkel verfärbt.


Abb. 1 Nach der Blüte absterbende Phyllostachys nigra 'Henonis' mit grünen, schwarzen und vertrockenten Halmen. Schloss Dyck, Niederrhein, 21.06.2025


Der Gattungsname Phyllostachys Siebold & Zucc. leitet sich ab von gr. "phyllon" (= Blatt) und gr. "stachys" (= Ähre) und beschreibt die dachziegelartig deckenden Tragblätter der Blütenähren. Das Epitheton nigra stammt lat. "niger" (= schwarz), nach der Halmfärbung.

Als ausläuferbildender Bambus sollte der Schwarze Bambus auf jeden Fall in einer Rhizomsperre angebaut werden. Die Winterhärte reicht bis Z 7b. Ab etwa –18 °C friert er ganz oder teilweise zurück.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Ohrnberger, D. 1999: The Bamboos of the World. – Elsevier Science B. V., Amsterdam, 585 S.


Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Phyllostachys nigra. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phyllostachys-nigra.html am Tg.Mo.Jahr.