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Prunus padus L.
  synonym: Padus avium Mill.
Gewöhnliche Traubenkirsche, Rosaceae - Rosengewächse
Frühlingblüher, IV–V, 1–25 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Gewöhnliche Traubenkirsche tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf; lediglich in den mitteldeutschen Trockengebirgen, Schwarzwald und bayrischen Jura kommt sie zerstreut vor. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westsibirisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in lichten, eher feuchten Wäldern.

Es sind ausläuferbildende Sträucher oder Bäume. Niederliegende Zweige können bewurzeln und daher dichte Bestände bilden. Die Borke ist schwarzgrau und längsrissig. Junge Zweige sind mehr oder weniger behaart, später oft verkahlend. Die Laubblätter sind elliptisch bis verkehrt-eiförmig, 6–12 cm lang, 3–6 cm breit, randständig fein gesägt, oberseits meist matt und kahl, unterseits stumpf blassgrün und oft behaart. Der Blattstiel ist 1–2 cm lang. Die Blüten stehen in 12–30-blütigen, hängenden oder aufrechten, 10–15 cm langen Trauben. Die Einzelblüten sind weiß, 5-zählig und mehr oder weniger duftend. Später bilden sich kugelige, glänzende, schwarze, ungenießbare, 6–8 mm im Durchmesser große Steinfrüchte.


Abb. 1 Langtrieb und Laubblätter der Prunus padus in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 01.05.2020, 302 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 13 O
Abb. 2 Blütentraube der Prunus padus in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 01.05.2020, 302 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 13 O
Abb. 3 Blütenstände und Zweige der Prunus padus in einem Wald an der Olper Höhe, Remscheid, 01.05.2020, 302 m, 51° 13' 03 N, 07° 15' 13 O


Der Gattungsname Prunus L. stand schon vor Linné für die Pflaumenbäume und wurde gr. "proumne", lat. "prunum" oder althochdeutsch "pfluma" genannt. Diese Namen dürften allesamt eine gemeinsame Sprachwurzel haben, die nicht bekannt ist und eventuell auf eine kleinasiatische Sprache zurückführbar ist. Das Epitheton padus stammt von lat. "Padus" (= der Fluss Po) und hat mithin ein unbekanntes Benennungsmotiv.

Für den Garten ist die Prunus padus ein interessanter Baum, da es ein hübscher Frühlingblüher sind, der im Herbst mit Beerenschmuck aufwartet. Die Pflanzen wirken sowohl als Solitär und sind für Hecken oder Gruppenpflanzungen geeignet. Ideal ist ein sonniger, nicht zu trockener Standort im Garten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Prunus padus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/prunus-padus.html am Tg.Mo.Jahr.