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Rumex scutatus L.
synonym:
 Acetosa scutata Mill.
Schild-Ampfer, Polygonaceae - Knöterichgewächse
Ende Vollfrühlingblüher, V–VIII, 20–40 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Schild-Ampfer tritt in Mitteleuropa zerstreit im Südwesten auf, mit Schwerpunkt in den Mittelgebirgen und Alpen, ansonsten sind die selten oder fehlen ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf montanen bis aubalpinen Schuttfluren und an Ruderalstandorten in Steinbrüchen, Bahnschotter oder an Mauern.

Die Pflanzen sind immergrün, einhäusig mit ein- und zweigeschlechtigen Blüten und bilden Wurzelsprosse. Die Stängel sind bogig aufsteigend und verzweigt. Die Laubblätter sind rundlich bis spießförmig, bis 5 cm lang, blaugrün mit langem Stiel. Die Blütenstände sind terminale, verzweigende Rispen mit in Knäueln stehenden, unscheinbaren Einzelblüten. Die Perigonblätter (Perigon deshalb, weil sich Kron- und Kelchblätter nicht unterscheiden lassen) sind rotlich bis grünlich und die 3 inneren (bei Rumex L. auch Valven genannt) haften später meist der Frucht an, wie es typisch für viele Rumex-Arten ist. Die Narben sind weiß bis rosafarben und ausgefranst, die Staubfäden hängend und gelb. Später bilden sich braune, bis 3,5 mm lange Nussfrüchte, die kleiner als die bis 6 mm langen Valven sind.


Abb. 1 Hermaphrodite Blüte des Rumex scutatus in den Weinbergen am Fuß vom Rotenfels, 07.06.2021, 165 m, 49° 48' 49 N, 07° 50' 25 O
Abb. 2 Blütenstände von Rumex scutatus in den Weinbergen am Fuß vom Rotenfels, 07.06.2021, 165 m, 49° 48' 49 N, 07° 50' 25 O
Abb. 3 Blühende Pflanze des Rumex scutatus in den Weinbergen am Fuß vom Rotenfels, 07.06.2021, 165 m, 49° 48' 49 N, 07° 50' 25 O
Abb. 4 Rundlich spießförmige Laubblätter von Rumex scutatus in den Weinbergen am Fuß vom Rotenfels, 07.06.2021, 165 m, 49° 48' 49 N, 07° 50' 25 O
Abb. 5 Blühende Pflanzen des Rumex scutatus in einer Schotterflur im Dörtebachtal bei Klotten, Mosel, 12.06.2022, 191 m, 50° 10' 20 N, 07° 12' 43 O
Abb. 6 Fruchtstände von Rumex scutatus in einer halbschattigen Felsflur an der Ebernburg, Rheinland-Pfalz, 13.06.2022, 168 m, 49° 48' 22 N, 07° 50' 14 O

Der Gattungsname Rumex L. stammt von lat. "rumex" (= spitzes Wurfgeschoss), nach den oft spießförmigen Laubblättern der Gattung. Vorlinnäisch wurde die Gattung Rumex als Acetosa Mill. geführt. Das Epitheton scutatus stammt von lat. "scutatus" (= mit einem Schild versehen), nach der Form der Laubblätter.

Der Schildampfer wird schon lange als Gemüsepflanze im mitteleuropäischen Garten angebaut und ist als "römischer Salat" bekannt. Es sind dekorative, sonnenliebende Exoten mit graublauen Blättern für das mediterrane Beet oder den Steingarten. Auch der naturnahe Garten oder eine Trockenwiese sind gute Einsatzbereiche.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Rumex scutatus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rumex-scutatus.html am Tg.Mo.Jahr.