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Sapindus mukorossi Gaertn.
Chinesische Waschnuss, Japanischer Seifenbaum, Sapindaceae - Seifenbaumgewächse
Sommerblüher, VI–VII, bis 25 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Chinesische Waschnuss ist ein laubabwerfender Baum bis 25 m Höhe aus dem subtropischen bis tropischen, nordindischen Himalayagebiet, wo die Pflanzen auf 200–1.500 m über Meershöhe vorkommsen und häufig als Nutzbaum kultiviert werden.

Die Laubblätter sind bis 40 cm lang, gefiedert, mit 8–15 bis 15 cm lange, ovale bis längliche Fiederblätter. Die Blütenstände erscheinen im Frühsommer, sind rispenfömrig, stehen terminal, sind bis 25 cm lang und tragen zahlreiche weiße Blüten. Ebenfalls dekorativ sind die großen Früchte, die bis zum Herbst oder frühen Winter reifen. Es sind fleischige Steinfrüchte, die jeweils einen schwarzen Samen enthalten und bis 2 cm im Durchmesser groß werden. Nach dem Laubfall verbleiben sie am Baum.

Traditionell wird die Chinesische Waschnuss, ebenso wie andere Arten der Gattung Sapindus L., heilkundlich und als Detergentium genutzt, wobei Sapindus mukorossi wohl die höchsten Konzentrationen an Saponinen enthält. Saponine kommen besonders im Mesokarp (mittlere Schicht der Früchte, hier die harte Schale der "Nüsse") vor und sind natürliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Sie kommen in der Ayurveda zum Einsatz, als Läusemittel, gegen Schuppenflechte, als Hustenmittel und zahlreichen weiteren komplementären oder auch paramedizinischen Einsatzgebieten. Als Reinigungsmittel werden sie ebenso vielfältig genutzt. Am bekanntesten dürfte der Einsatz als Waschmittel für die Waschmaschine oder als Shampoo sein. Hierzu finden sich im Internet einige Gebrauchsanweisungen.

Frische Samen werden vom Fruchtfleisch befreit und können direkt, knapp von Erde bedeckt, ausgesät werden. Sie keimen schnell und zuverlässig. Ältere Steinfrüchte sollten im lauwarmen Wasserbad vorbehandelt werden, mindestens 24 Stunden. Die Keimung ist dennoch bei stark angetrockneten Samen unzuverlässig.


Abb. 1 Früchte der Sapindus mukorossi, Botanischer Garten Strassburg, 06.04.2010
Abb. 2 Früchte der Sapindus mukorossi, Botanischer Garten Strassburg, 06.04.2010
Abb. 3 Früchte der Sapindus mukorossi, Botanischer Garten Strassburg, 10.04.2012
Abb. 4 Glatte, graue Borke der Sapindus mukorossi, Botanischer Garten Strassbourg, 10.04.2012


Der Gattungsname Sapindus wurde von Linné anstelle des im Altertum gebräuchlichen "Saponaria" etabliert, da diese Gattung als Saponaria L. gänzlich andere Arten umfasst, die Seifenkräuter. Sapindus stammt von lat. "sapo" (= Seife) und lat. "Indus" (= indisch). Das Epitheton mukorossi stammt von jap. "mukuroji" (= der Japanische Seifenbaum), weshalb die deutsche Bezeichnung Japanischer Seifenbaum eher zu bevorzugen ist, gleichwohl die Art nicht in Japan beheimatet ist.

Die Chinesische Waschnuss wird in Mitteleuropa nur sehr selten kultiviert. In Strassbourg gibt es beispielsweise einen fruchtenden Baum, der seit > 20 Jahren im Freiland ohne Schutz angebaut wird. Es handelt sich dabei um ein wintermildes, innerstädtisches Klima der Zone 8, welches wohl eher Z 8b sein dürfte. Inwiefern die Chinesische Waschnuss auch an kälteren Standorten überlebt, bleibt abzuwarten. Ratsam dürfte ein sonniger, geschützter Standort sein. An den Boden stellt die Art wohl kaum besondere Ansprüche, obwohl lehmiger Boden bessere Wuchsergebnisse haben soll.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.


Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Sapindus mukorossi. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sapindus-mukorossi.html am Tg.Mo.Jahr.