Seseli gummiferum Pall. ex Sm.
Griechischer Bergfenchel, Grauer Bergfenchel, Apiaceae - Doldenblütler
Sommerblüher, VII–IX, 20–150 cm hoch, immergrün, zwei-, mehrjährig, hapaxanth
Der Griechische Bergfenchel stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum bis zur Krim, wo die Pflanzen in kalkhaltigen Felsfluren, an Klippen, Schutt- und Geröllfeldern auf 0–2.000 m über Meereshöhe vorkommen.
Die Pflanzen bilden keine Wurzelausläufer und benötigen 2 oder mehr Jahre bis zur Blüte, danach sterben sie ab. Die Stängel sind aufsteigend bis aufrecht, relativ hart, gerippt und locker verzweigt. Bei Verletzung sondern sie ein gummiartiges Harz ab. Die Grundlätter sind 2–3-fach gefiedert, blaugrün, behaart, mit linealischen, lanzettlichen oder eiförmigen, 8–30 mm langen und 2–5 mm breiten Abschnitten. Die Stängelblätter sind ähnlich, 1–2-fach gefiedert mit linealischen Abschnitten. Die Blattscheiden sind halbständelumfassend mit knorpeligem Rand.
Die Hauptdolde ist größer und mehrstrahliger als die Seitendolden. Die Dolden sind 20–40-strahlig, mit außen längeren Döldchenstängeln und meist ohne Hüllblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütlern die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Die Döldchen sind 60–70 blütig, halbkugelig oder kugelig, etwa 13 mm im Durchmesser groß; die Hüllchenblätter sind lanzettlich und unten breit verwachsen. Die Kronblätter sind weiß. Später bilden sich eiförmige, behaarte, 3–4 mm lange Früchte.


Der Gattungsname Seseli L. existierte schon vorlinnäisch, ist unerklärt und stammt von gr. und später lat. "seselis" (= Doldenblütlersippe, Sesel, Steinkümmel). Welche Arten neben Seseli libanotis (L.) W. D. J. Koch und Tordylium officinale L. genau damit gemeint waren, ist nicht geklärt. Das Epitheton gummiferum stammt von lat. "cummi" (= Gummi) und lat. "-fer" (= -tragend), nach dem bei Verletzungen austretenden Harz.
Seseli gummiferum wird gelegentlich in Gärten angebaut. Es ist ein prächtiger Doldenblütler mit ansprechendem Laub und großen Dolden. An idealen Standorten können die Pflanzen 1,5 m oder sogar noch höher werden. Ideal ist ein sonniger Standort auf trockenen, mineralischen, basenreichen Böden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Seseli gummiferum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/seseli-gummiferum.html am Tg.Mo.Jahr.