Subtropische und tropische Palmen in Indien
Die typische Vertreterin tropischer Klimate ist die Kokospalme, Cocos nucifera L. Sie gedeiht dort, wo die Nachttemperaturen nicht regelmäßig unter +15 °C fallen. Kühlere Temperaturen für längere Zeiträume machen eine Kultur unmöglich. So gibt es beispielsweise in Europa wohl keine Region, wo C. nucifera im Freiland dauerhaft zu kultivieren wäre. Schon wenige Tage mit niedrigeren Temperaturen als +10 °C würden reichen, dass die Palmen Schäden erleiden. Perioden mit kühleren Temperaturen würden zum Absterben führen. Da in den Küstenregionen und den Ebenen des indischen Kontinents selbst im Winter die Temperaturen nur selten unter +15 °C fallen, gedeiht die Kokospalme problemlos. Von den Früchten und insbesondere deren Kokosmilch ernähren sich die Bewohner. Die Blätter werden auch heute noch zum Bau von Hütten genutzt. Von daher sind Kokospalmen weit verbreitet und fast überall in größerer Anzahl anzutreffen:



Neben Kokospalmen werden sehr häufig Areca-Palmen angepflanzt, da diese ebenfalls wirtschaftlich genutzt werden können. Sie sind ebenso wie Cocos nucifera auf tropisches Klima angewiesen. Bis direkt an die ersten Hänge des Himalayas sind sie fast überall auf Kulturland zu finden, Areca sp.:



Während schon in geringen Höhen des Gebirges durch die kühleren Durchschnittstemperaturen keine tropischen Pflanzen mehr zu finden sind, gibt es einige einheimische Arten, die sowohl in den tropischen, als auch in gemäßigten Regionen gedeihen. Eine dieser kälteverträgliche Arten ist Phoenix sylvestris (L.) Roxb., die Indische Dattelpalme, die ihren Naturstandort zwar in den subtropischen Himalaya-Regionen hat, aber auch unter tropischen Bedingungen gut gedeiht:



Selten anzutreffen und zumeist nur als Zierpflanze genutzt wird Areca triandra (?), eine Palme mit einem sehr großen Verbreitungsgebiet in Asien aber nur gelegentlicher hortikulturellem Anbau:



Häufiger anzutreffen ist Chrysalidocarpus lutescens, früher als Dypsis lutescens oder Areca lutescens bezeichnet. Sie stammt ursprünglich nicht aus Indien, sondern Madagaskar, wird aber aber häufig im hotikulturellen Bereich als hübsche, hortbildende Palme genutzt:



In den Vorgebirgen und mäßig höheren Lagen manchmal verwildert zu finden: Calamus acanthospathus, eine der Rotangpalmen, welche man für den Möbelbau verwendet (Rattan). In Nordost-Indien wird neben C. acanthospathus zumeist Calamus tenuis und manchmal auch C. leptospadix als Quelle für den Rattan Bau genutzt, da diese die stabilsten und gleichzeitig biegsamsten Stämme haben - die flexiblen Stämme, mit denen diese Palmen an Bäumen emporklettern, stellen das Baumaterial dar.



Caryota urens
, zumeist als C. 'Himalaya' benannt, ist eine riesige Fischschwanzpalme, die bis 20 m Höhe oder mehr erreichen kann. Caryota-Palmen sind monokarp, d.h. der Stamm stirbt nach der Blüte ab:



Ebenfalls keine einheimische Palme, aber sehr häufig in privaten und öffentlichen Pflanzungen zu finden, ist Livistona rotundifolia, eine im tropischen Klima zügig und hoch wachsende, elegante Palme, die im Gegensatz zu anderen Livistona-Palmen rundliche (Name) Blätter aufweist, welche fast garnicht an der Blattspitze abknicken. Früchte sind essbar:



Gut unterscheidbar von anderen Livistona-Arten ist Livistona chinensis (Jacq.) R. Br. ex Mart., deren Blattenden deutlich herabhängen. Die Krone kann an guten Standorten ohne weiteres bis 10 m im Durchmesser erreichen und bietet ordentlich Schatten. Da Livistoniae sehr anspruchslos sind und in tropischen Klimaten hervorragend gedeihen, sind sie eine der am häufigsten zu hortikulturellen Zwecken angebauten Palmen: