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Acrostichum danaeifolium Langsd. & Fisch.
  synonym: Acrostichum excelsum Maxon
                 Acrostichum leptophlebium Baker
                 Acrostichum lomarioides (Jenman) Jenman
                 Chrysodium lomarioides Jenman
Großer Lederfarn, Großer Mangrovenfarn, Pteridaceae - Saumfarngewächse
110–500 cm, immergrün, mehrjährig

Der Große Lederfarn stammt aus Florida, Mittel- und Südamerika, wo die Pflanzen bevorzugt an sonnigen Standorten in Sümpfen, Marschen, Brackwasserzonen, entlang von Gewässern und auf Ruderalstandorten in Höhen von 0–50 m über NN vorkommen. Die Pflanzen bilden ein kräftiges Rhizom, über das sie sich ausbreiten können und kurze, aufrechte, gelegentlich verzweigende "Stämme" (Caudices) bilden. Die Caudices sind bedeckt von dunkelbraunen Spreuschuppen, Wedelstielen und Adventivwurzeln. Die Wedel sind ledrig, aufrecht oder aufsteigend, 150–500 cm lang, 15–60 cm breit, unpaarig 1-fach gefiedert mit 20–64 Fiederblättern, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits matt graugrün oder braun durch dicht gepackte Sporangien. Die Fiederblätter überlappen sich gewöhnlich, sind 7–37 cm lang, 1,5–5,5 cm breit, linear bis linear-lanzettlich. Ähnlich der Gattung Blechnum L. besitzt der Große Lederfarn zwei Erscheinungsformen der Wedel: sterile Trophophylle, die der Assimilation dienen und fertile, sporentragende Wedel (Sporophylle). Fertile Wedel sind meist streng aufrecht und höher als die Trophophylle. Meist sind alle Fiederblätter eines Sporophylls unterseits dicht flächig mit braunen oder rotbraunen Sporangien bedeckt, Sori (Sporengruppen) werden nicht gebildet. Trophylle hingegen sind etwas kleiner und eher etwas überhängend als aufrecht.

Der sehr ähnliche Goldene Lederfarn, Acrostichum aureum L., wächst bevorzugt an schattigen Standorten in den Mangroven oder Brackwassersümpfen, während A. danaeifolium bevorzugt in sonnigen Habitaten anzutreffen ist. Auf den Sporophyllen von A. danaeifolium tragen fast alle Fiederblätter Sporangien, während beim A. aureum lediglich die oberen 6–12 Fiederblätter welche tragen. Das A. danaeifolium hat deutlich mehr als 20 Fiederblätter und ist größer, während A. aureum zumeist weniger als 20 (selten bis 40) Fiederblätter aufweist.


Abb. 1 Frisch austreibender Wedel des Acrostichum danaeifolium in einer Grasmarsch auf Sanibel Island, Florida, 18.10.2018, 1 m, 26° 25' 45 N, 82° 05' 09 W
Abb. 2 Eher ungewöhnlicher Standort des Acrostichum danaeifolium auf einem Atemknie von Taxodium distichum (L.) Rich. im Sumpf des Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 21.10.2018, 14 m, 26° 22' 26 N, 81° 36' 35 W
Abb. 3 Trophophylle von Acrostichum danaeifolium an einem Wegesrand auf Sanibel Island, Florida, 18.10.2018, 1 m, 26° 25' 46 N, 82° 05' 05 W
Abb. 4 Unterseits braune Sporophylle des Acrostichum danaeifolium in einer Grasmarsch auf Sanibel Island, Florida, 18.10.2018, 1 m, 26° 25' 45 N, 82° 05' 08 W
Abb. 5  Sporo- und Trophophylle von Acrostichum danaeifolium in einer Grasmarsch auf Sanibel Island, Florida, 18.10.2018, 1 m, 26° 25' 45 N, 82° 05' 08 W


Der Gattungsname Acrostichum L. stammt von gr. "akros" (= höchster, oberster) und gr. "stichos" (= Zeile, Vers), nach den dicht gedrängt stehende Sori, die eine linienartige Zeichnung ergeben. Das Epitheton danaeifolium leitet sich ab vom Alexandrinischen Lorbeer, Danae Medik., und lat. "-folius" (= -blättrig), zu "danaeblättrig", gleichwohl eher eine entfernte Ähnlichkeit besteht.

Der Große Lederfarn wird von amerikanischen Gärtnern bis Z 8b eingeordnet. Anbauversuche in Mitteleuropa sind rar.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Acrostichum danaeifolium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/acrostichum-danaeifolium.html am Tg.Mo.Jahr.