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Agave striata Zucc.
  synonym: Agave echinoides Jacobi
Gestreifte Agave, Agavaceae - Agavengewächse
                  oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühling-Sommerblüher, VI–IX, 50–120 cm im Durchmesser, immergrün, mehrjährig

Die Gestreifte Agave stammt aus dem Norden und zentralen Mexiko, wo die Pflanzen in den trockenen Hochebenen und Tälern auf  930–1.850 m über Meereshöhe wachsen. Die Niederschläge in diesen Gebieten liegen meist unterhalb von 500 mm/a. Die Pflanzen bilden einen kurzen Stamm und kompakte Rosetten aus ungewöhnlich schmalen, linealen, geraden oder bogenförmig überhängenden Laubblättern. Diese sind bis 60 cm lang, dicklich, oberseits konvex, grün oder rötlich, braun nahe der Spitze, mit weicher oder leicht rauer, gestreifter Oberfläche. Die Ränder sind rauh oder fein gesägt. Die terminale Spitze ist bis 5 cm lang und rötlich braun bis grau. Der Blütenstand ist aufrecht, bis 250 cm hoch, mit locker besetzten Einzelblüten und Teilblütenständen mit doppelt angeordneten Einzelblüten. Die Blüten sind röhrenförmig, bis 4 cm lang, mit grau-gelben bis roten oder violettfarbigen Perigonblättern.

Da das Verbreitungsgebiet der Agave striata relativ groß ist, findet sich ein breites Spektrum von Merkmalsausprägungen mit unterschiedlichen Wuchsformen, Blatt- und Blütenmerkmalen, die sicherlich nicht jedes Mal eine neue Art, Subspezies oder Varietät etablieren. Gelegentlich wird die Unterart ssp. falcata (Engelm.) Gentry abgespalten, die eher sichelförmige, steifere, breitere und insgesamt weniger Blätter hat. Ihr Habitus ist daher "offener" und prima vista recht gut von der Art zu unterscheiden. Die ssp. falcata zeichnet sich durch Introgression (Übergangsformen durch Kreuzung) mit der ssp. striata aus. Die mancherorts als eigenständige Art aufgefasste A. echinoides dürfte zur A. striata gehören. Siehe auch Gattung Agave L.


Abb. 1 Rosette einer Agave filifera mit den typischen, linealen Blättern, Kübelpflanze in einem Privatgarten, 31.07.2005
Abb. 2 Blüte der Agave striata mit grau-gelben bis violetten Perigonblättern, Privatgarten, Gewächshaus, 07.09.2016


Der Gattungsname Agave L. leitet sich ab von gr. "agauos" (= edel, prachtvoll) und beschreibt den Habitus der Pflanzen, besonders wegen der zu Linnés Zeit häufig in Europa kultivierten A. americana L., die ja zu den größeren der Gattung gehört. Das Epitheton filifera stammt von lat. "striatus" (= gestreift, gerippt).

Agave striata ist eine sehr attraktive Agave, die wegen der schlanken Blätter und grazilen Rosetten häufiger kultiviert werden sollte. Ideal ist ein sonniger Standort im Sommer auf der Terasse oder im Sukkulentenbeet. Im Winter werden die Pflanzen im kalten Gewächshaus trocken und mit etwas Umluft gehalten. Die Winterhärte reicht nicht für Mitteleuropa.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon,  312 S.
Thiede, J. 2001: Agavaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 5–101.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Agave filifera. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/agave-filifera.html am Tg.Mo.Jahr.